Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

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Special aus den USA: Brauchen wir ein «muskulöses Christentum»?

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Manuel und Stephan sind in den USA! Die beiden besuchen in San Antonio (Texas) die weltgrösste Tagung für Theologen und Religionsphilosophinnen – und reden in dieser Folge über eine christliche Bewegung, die in verschiedenen Veranstaltungen dieser Tagung diskutiert wurde: Das sogenannte «Muskelchristentum», oder auf Englisch: «muscular christianity». Viele theologische Bewegungen werden gegenwärtig kontextualisiert. Man versucht sie auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen zu verstehen, zu deuten und auch wertzuschätzen. Könnte es unter diesen Voraussetzungen auch eine Neuentdeckung für religiöse Aufbrüche geben, die sich den Anliegen von Macherinnen und Weltveränderern zuwenden?


Kommentare

by T on
Hallo ihr zwei. Um die Tagung kann ich euch nur beneiden und die Begeisterung ist deutlich hörbar. In dieser Folge sind wieder mal sehr viele interessante Gedanken drin. Ich muss zugeben, dass sich bei mir während des Hörens des ersten Teils ziemliches Unbehagen aufgebaut hat. Wenn sich weiße Männer mit bestimmten (weißen) Jesus Darstellungen nicht identifizieren können, wie sollten es dann Frauen oder PoCs oder trans Menschen oder andere tun? Meines Erachtens nach ist das Interesse von weißen, männlich gelesenen Menschen egal welchen Alters an toxischer Maskulinität und ihren Vertretern nicht deshalb so hoch, weil es für sie kein Angebot gäbe, sondern weil sie spüren, dass sie etwas von ihren Privilegien abgeben müssen, wenn bisher benachteiligte Menschen auch nur ansatzweise zu ihrem Recht kommen sollen. Können wir von weißen cis Männern tatsächlich nicht erwarten, sich auch nur ein kleines bisschen in andere Identitäten hinein zu versetzen? Das Anpacken um Anderen zu helfen und etwas zu bewirken hat nichts mit "starken Männern" zu tun sondern wurde und wird meiner Erfahrung nach mehr von weiblich gelesenen Personen geleistet. Ich gebe euch vollkommen recht darin, dass der tatsächliche Einsatz für Gerechtigkeit von einer sehr individuellen und persönlichen Spiritualität überlagert wurde, dennoch hat das für mich nichts mit Stärke (oder gar Geschlecht) zu tun. Ich habe, glaube ich, eure Motivation verstanden, ich denke nur, dass die Kritik an einem "muskulösen Christentum" sehr berechtigt ist (wie das Kristin Kobes Du Mez in ihrem Buch tut) und mit der Problematik des fehlenden Einsatzes nichts zu tun hat. Unsere Kirche ist immer noch kein sicherer Ort für alle Menschen und da sollte nicht schon wieder indirekt das Patriarchat gestärkt werden, der starke Mann, der Verantwortung übernimmt. Ich empfinde es nicht so, dass ihr oder auch ich mit Privilegien beschenkt wurden, sondern dass unsere Vorfahren sich dieser ermächtigt haben und anderen Menschen damit viel Leid angetan haben. Darin, dass wir etwas gegen Ungerechtigkeit tun sollten und dringend Privilegien zurückgeben müssen, sind wir uns einig.

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Über diesen Podcast

Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg steht. Und klar: Beide wissen es auch nicht wirklich. Aber vielleicht regt es dich an zum Mitdenken. Oder es regt dich auf und du magst mit ihnen streiten. Oder du schreibst ihnen einfach mal, was du nicht mehr glauben kannst oder musst oder willst.

von und mit Manuel Schmid & Stephan Jütte

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