Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

Transkript

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Ausgglaubt. Wir sind ja eigentlich in einer Staffel, wo es darum geht,

00:00:25: wer das Christentum beerben wird und was wir davon lernen können und ob wir uns über diese

00:00:31: Erben und Erben freuen sollen oder nicht. Aber wir müssen heute ein kleines Intermett oder

00:00:38: Zwischenschalten, weil es weniger um das Erbe geht, gerade in der öffentlichen Debatte, sondern

00:00:46: mehr um den schwanen Gesang einer sterbenden Kirche vielleicht, wenn man das so sagen will.

00:00:53: Das gibt eine Spezialfolge mit anderen Worten. Ja und wir werden am Schluss sehen, dass sie doch

00:00:59: ganz gut in diese Reihe passt, glaube ich. Anlass war Hannah Jacobs, hat in der Zeit am Wochenende

00:01:08: einen Gastbeitrag veröffentlicht mit dem Titel "Schafft den Gottesdienst am Sonntag ab". Bis heute

00:01:18: hat es dazu über 500 Kommentare gegeben. Es haben einige sofort darauf reagiert auf Blogs. In

00:01:28: kirchlichen Zeitschriften, in der Zeit selbst ist eine Replik erschienen. Vielleicht mal ganz kurz

00:01:35: und pointiert ein Versuch, die Grundthese zusammenzufassen von Hannah Jacobs. Sie sagt, es stellt

00:01:43: sich also die Frage, ob man damit um der wenigen und älteren Willen klein laut weitermachen sollte,

00:01:50: bis keiner mehr kommt, also damit meinst du Gottesdienst am Sonntag. Oder ob es nicht

00:01:56: würdevoller wäre, einen beherzenden Schlussstrich zu ziehen und damit Zeit und Energie frei zu setzen,

00:02:01: die Kirchen so dringend brauchen. Ich bin entschieden für Letzteres. Manu, ich weiß,

00:02:08: dass dich diese Debatte sehr bewegt hat. Bist du auch für Letzteres? Gottesdienst abschaffen.

00:02:16: Das sind wir mitten im Thema. Eigentlich würde ich sagen, nein, in dieser plakativen und schwarz-weißen

00:02:23: Art und Weise, ich hänge selber sehr an Gottesdiensten, die ich auch erfahren habe,

00:02:32: als sehr inspirierend und belebend und vergemeinschaftend und alles Mögliche. Aber ich habe ja den Beitrag

00:02:40: von Hannah Jacobs trotzdem geteilt und auch empfohlen als geistreich und klug und hilfreich,

00:02:47: weil ich finde, es setzt einen ganz wichtigen Impuls. Und ich habe mich eigentlich an dem

00:02:52: Beitrag von Hannah Jacobs gar nicht so sehr gestoßen. Ich fand dem wirklich inspirierend. Der

00:02:58: Titel ist natürlich bewusst, so ein bisschen clickbaitmäßig zugespitzt so, schafft den Gottesdienst

00:03:04: am Sonntag ab. Hannah Jacobs selbst plädiert ja nicht, wenn ich sie richtig verstehe, nicht für

00:03:11: eine komplette Abschaffung des Gottesdienstes, aber zumindest für eine Infragstellung dieser

00:03:17: flächendeckenden, Gottesdienstlichen Vollversorgung der Kirche, die viele Ressourcenbinde, die du

00:03:27: das gesagt hast und die immer weniger Leute einfach mobilisieren kann. Der Sonntag Gottesdienst

00:03:33: stellt sie fest, ist vom Aussterben bedroht. Und das ist doch eine Tatsache oder eine Feststellung,

00:03:41: die man schwer bestreiten kann. Ich habe mich, ehrlich gesagt, sehr erhitzt jetzt auch in der

00:03:48: Vorbereitung anhand der Reaktionen, die auf diesen Artikel erfolgt sind in der Zeit, in Zeitzeichen,

00:03:56: im Christmern, im Sonntagsblatt, im Deutschlandfunk, überall, hat man dazu Stellung genommen haben,

00:04:03: Kirchen, funktionäre Pfarrpersonen, dann auch umforscht, ja, und Professoren, laut auch

00:04:10: Einspruch erhoben. Und ich habe mir das jetzt die letzten Tage und heute Morgen früh auch noch mal

00:04:16: reingezogen und ich habe dir ja vorhin gesagt, ich bin sowas von geladen. Ich musste dir den Kaffee

00:04:22: aus der Hand nehmen. Ja, ich bin sowas von geladen, dass ich ehrlich gesagt noch nicht weiß, ob ich das

00:04:30: aufzeichnen dieser Folge bereuen werde, ob da nicht irgendwie dann die Leidenschaft mit mir

00:04:36: durchgeht, weil das hat mich sowas von getriggert und da kommen wir ja noch drauf zu sprechen.

00:04:41: Aber wie gesagt, die Reaktionen, diese auch rechtfertigend und diese Bewahrungsimpulse und diese

00:04:49: diese schönen Färbereien in Reaktion auf den Artikel haben mich viel mehr aufgeregt, als dieses

00:04:56: provokative Statement "Schafft den Gottesdienst ab". Gut, also wir können sagen, Ausgangslage ist,

00:05:02: Hannah Jacobs hatte diesen Gastbeitrag veröffentlicht, im Kern meint der, schaut mal, der Gottesdienst wird

00:05:11: so schlecht besucht, noch 2 Prozent der Mitglieder besuchen ihn überhaupt. Das kann nicht unser Zentrum

00:05:18: sein. Wir brauchen die Ressourcen, die in diese unheimlich vielen schlecht besuchten Gottesdienste

00:05:26: fließen, um wirklich an dem zu arbeiten, wo Kirche relevant ist, wo Aufbrüche möglich sind, wo Neues

00:05:33: passieren kann und wo wir vielleicht auch wachsen können. Und jetzt gibt es drei Arten vielleicht

00:05:40: von Reaktionen drauf. Also ich biete das mal so an. Ja, ich habe vielleicht auch noch ein paar. Ich

00:05:44: ahn schon, welche dich am meisten trägert davon. Es gibt so die eine Art von Reaktion, das war, also

00:05:51: da gehöre ich selbst dazu. Also meint das, ich sage ja, das lesen wir alle paar Jahre wieder. Das

00:05:57: letzte Mal war Flücke groß damit unterwegs und hat gesagt, dass die Kirche an ihrer Sprache

00:06:05: verreckt, dass sie für alle da sein sollen und nicht nur für den heiligen Rest. Ich habe ja auch

00:06:10: ein Gespräch mit ihm drüber geführt in Zürich, wo du auch dabei warst. Wir hatten einen lustigen

00:06:14: Abend. Das ist so etwas, das ja kommt alle paar Jahre wieder und die Angebote, die dann gemacht

00:06:23: werden, sind für mich sehr, sehr ernüchternd. Also eine biblische Weinprobe, ein Jazz Gottesdienst,

00:06:31: die feministisch-theologischen Lesekreise oder der Worshipabend. Das ist ja jetzt alles nicht so,

00:06:38: dass es das nicht schon gäbe seit Jahren. Ganz offensichtlich hat es weder den Sonntag Gottesdienst

00:06:44: abgelöst, noch hat es ihm gefüllt oder erneuert oder irgendwas damit gemacht. Es sind alles keine

00:06:50: Kastenschlager und ich muss auch sagen, ich finde den Beitrag von Hanayakops stärker auf der

00:06:57: analytischen Seite und natürlich nicht so stark auf der konstruktiv-lösungsorientierten Seite.

00:07:03: Ich habe jetzt da auch kein wohliges Gefühl in der Markengegend, wenn ich davon Schlager Gottesdiensten

00:07:09: und so. Ich finde das alles toll, wenn solche Versuche gemacht werden. Ich würde das keineswegs

00:07:16: verurteilen. Aber so richtige Kastenschlager sind es ja auch nicht so. Und jetzt gibt es eine zweite

00:07:22: Art von Reaktion auf Hanayakops Beitrag, der genau das bestreiten würde, was du jetzt stark gemacht

00:07:30: hast, nämlich den analytischen Teil. Da kommen dann die Autorinnen und Autoren und sagen, ja hätte

00:07:35: sie besser mal recherchiert, weil diese zwei Prozent, das sind immer wieder andere, das setzt sich

00:07:42: ganz unterschiedlich zusammen. Es gibt gar nicht den evangelischen Gottesdienst am Sonntag. Das ist

00:07:48: eine Riesendienkloralität. Es ist alles viel, viel komplizierter, dass der um 10 Uhr stattfindet.

00:07:54: Das hat überhaupt nichts mit der agrar-wirtschaftlich ausgerichteten Bevölkerung zu tun, sondern mit

00:08:01: der Auferstehung und dem Sonnenlicht, dass uns dann durch die Kirchenfenster, die nach Osten

00:08:07: ausgerichtet sind, begegnen etc. Also die bestreiten quasi schon rein grundsätzlich, dass Hanayakops

00:08:17: deskriptiv einen Punkt hat mit dem, was sie beschreiten. Ja, aber eben. Und das hat mich aber

00:08:23: auch schon genervt. Da kommt natürlich, da heißt es dann immer, ja das ist eine ganz

00:08:29: undifferenzierte Kritik. Man kann immer differenzieren, man kann immer hinweisen auf Dinge,

00:08:35: die gut laufen. Man kann immer irgendwelche Beispiele nennen von Familien Gottesdiensten,

00:08:40: die so wunderbar viele Kinder anziehen und von Jazz Gottesdiensten und dies und das. Und das ist

00:08:46: ja auch toll, dass würde doch auch Hanayakops, wenn man sie nur mit ein bisschen wohlwollen liest,

00:08:52: würde das doch nie abstreiten. Aber wenn man rauszumt, dann sind das doch unbestreitbare

00:08:59: Feststellungen, dass 97, 98 Prozent der Kirchenmitglieder offenbar zwar noch Teil der Kirche sind,

00:09:08: aber an den Gottesdiensten nicht mehr teilnehmen und nicht das Gefühl haben, dass da etwas für

00:09:13: sie in irgendeiner Art und Weise Bedeutsames oder zumindest Besuchenswürdiges stattfindet. Und das

00:09:20: ist das und wenn man dann noch kommt und das habe ich ja wirklich, da ich habe diesen,

00:09:26: ah, siehst du jetzt, wir sind noch keine 10 Minuten in der Aufnahme und ich habe schon Puls 160,

00:09:32: ich muss mal schauen hier auf meine Uhr, ja das ist schon ungesund, diese Aufnahme wird ungesund

00:09:37: für mich, weil wenn man dann noch kommt und sagt ja aber wenn man jetzt diese zwei oder drei Prozent,

00:09:43: wenn man das jetzt ausrechnet, dann kommt man in Deutschland auf 700.000 Gottesdienstbesuchern,

00:09:48: 700.000, das ist doch viel und dann sagt einer noch, das ist ja immer noch eine größere

00:09:55: Veranstaltung als die Bundesliga und rechnet dann vor wie viele Menschen pro Spieltag der

00:10:02: Bundesliga bei wohnen und sagt der evangelische Gottesdienst sammelt mehr Leute als die Bundesliga

00:10:08: und das muss man doch sehen und sich nicht selber kleinreden. Ja aber was ist das für

00:10:14: eine Argumentation, das ist doch irgendwie, es geht doch nicht darum etwas klein zu reden,

00:10:19: aber wenn man eine, wenn man eine Institution ist, die noch vor nicht allzu langer Zeit die Hälfte

00:10:27: der fucking Bevölkerung zu ihren Mitgliedern gezählt hat, dann wird man doch noch über Jahre

00:10:34: und Jahrzehnte und Generationen hinweg, selbst wenn ein unaufhaltsamer Schrumpfungsprozess im

00:10:39: Gang ist, noch Zahlen vorweisen können, wenn man das hochrechnet, die irgendwie beeindruckend

00:10:45: klingen, ja 700.000 Menschen, ja natürlich sind das viele Leute, aber die verteilen sich auf

00:10:53: 16.000 Sonntags Gottesdienste und Erik Flücke hat da nicht ganz ohne eine gewisse, nein Schadenfreude

00:11:03: ganz sicher nicht, aber ohne ein gewisses Augenfindungs, Syphysanz, genau, hat er dann auch mal

00:11:08: vorgerechnet, dass die evangelische Kirche in Deutschland 700.000 Mitarbeitende hat, also

00:11:16: dass 700.000 Menschen in Deutschland angestellt sind bei der evangelischen Kirche und spannender

00:11:23: Weise, da können wir vielleicht nochmal darauf zurückkommen dann, weil spannenderweise nehmen

00:11:28: von diesen 700.000 angestellten Mitarbeitenden der EKD nehmen nur die wenigsten selber an

00:11:38: den Gottesdiensten teil, sogar von denjenigen, das sind dann etwa 250.000, die im engeren

00:11:45: Sinne, die jetzt nicht bei der Diakonie oder bei der Spitalpflege und so arbeiten, sondern

00:11:50: im engeren Sinne in der Kirche angestellt sind, wenn sie nicht im Dienst sind, dann nehmen

00:11:55: von denen immer noch erschreckend wenige an den Gottesdiensten teil, also dass sich irgendwie

00:12:00: nicht mit der Gesamtzahl zu beruhigen, wenn in durchschnittlichen Gottesdiensten irgendwie

00:12:05: 10, 15 Leute sitzen, die schon seit 20 Jahren im Pensionsalter sind, Gott segne unsere alten

00:12:15: Menschen und ohne irgendeine Geringschätzung gegenüber alten Menschen ausgesprochen, aber

00:12:21: die Rechnung, die sie macht, ist doch völlig realistisch, wenn Jana Jakob sagt, ja, sie

00:12:25: hat ja selbst Gottesdienste geleitet mit 15 Leuten, die alle über 75 waren, da muss man

00:12:31: jetzt kein Profet sein, um abzuschätzen, dass wenn man einfach Business as Usual weitermacht,

00:12:40: dass diese 15 Leute in 10 Jahren auch mehrheitlich unter dem Boden sein werden.

00:12:46: Also, okay, jetzt habe ich mich schon wieder zu einer Empirie.

00:12:52: Jetzt gibt es aber eine Kritik oder eine Reaktion auf Jana Jakobs Beitrag, der gerade nicht

00:12:59: empirisch verstanden werden will, sondern dogmatisch.

00:13:03: Der sagt, na ja, wir können nicht über den Gottesdienst sprechen, als wäre das jetzt

00:13:10: irgendeine Veranstaltung, die wir nach Marketingmaßstäben untersuchen und dann gegebenenfalls optimieren

00:13:18: oder abschaffen, sondern der Gottesdienst, das ist quasi der Kern der DNA der christlichen

00:13:26: Kirche, weil doch schon im Augsburger Bekenntnis die Kirche als dasjenige beschrieben wird,

00:13:36: indem sich die Menschen um Wort und Sakrament versammeln.

00:13:41: Und Wort und Sakrament, das hat doch seinen Ort im Gottesdienst.

00:13:45: Also, ganz egal, ob da zwei oder zwei tausend kommen, das ist unser Kern, davon können

00:13:52: wir nicht lassen, das ist die Mischen.

00:13:54: Ja, ja.

00:13:55: Und da wird es ja dann schon interessant, man kann das ja sagen, man kann das ja, das

00:14:01: ist ja auch ganz viele, ich sage jetzt mal, die Kirchenlehre protestantische, reformierte

00:14:06: und natürlich die katholische Kirchenlehre baut ja eigentlich auf diesem Grundsatz auf,

00:14:12: dass irgendwie der Gottesdienst quasi der Puls schlag, der Herz schlag, das Zentrum der

00:14:16: Gemeinde ist, theologisch gesehen und ich würde, ich könnte da sogar ein Stück weit

00:14:22: mitgehen, aber empirisch ist es doch einfach nicht, es ist empirisch nicht mehr wahr.

00:14:31: Also Kerstin Menzel hat ihn, im Feinschwarz hat sie auch einen Statem dazu verfasst und

00:14:36: hat dann am Schluss ganz trotzig geschrieben, ich bleibe dabei, als Kirche ist der Gottesdienst

00:14:42: unser zentrales Geschehen.

00:14:44: Ja, man könnte sagen, er sollte es sein vielleicht, aber er ist es ja ganz offensichtlich nicht

00:14:52: mehr, also im Blick auf die Mitgliederwahl, wenn 97% der Mitglieder das Gefühl haben,

00:14:59: ich bin Teil dieser Kirche und vielleicht immer noch mit Überzeugung, aber der Gottesdienst

00:15:05: geht mich nicht an, dann ist der Gottesdienst nicht mehr das zentrale Geschehen dieser

00:15:10: Kirche, vielleicht für die Binnen-Rationalität der Kirchen angestellten, die sagen ja, also

00:15:16: die halbe Woche bin ich quasi mit Vorbereitungen für diesen Gottesdienst beschäftigt, also

00:15:20: für mich ist das das zentrale Geschehen, aber wenn man schaut, wer das besucht und

00:15:26: welches Gewicht dem Gottesdienst für das Selbstverständnis eines durchschnittlichen

00:15:31: reformierten oder evangelischen Kirchenmitglieds zukommt, dann ist das einfach nicht mehr wahr

00:15:38: und dann wäre es ja spannend, sozusagen müsste es so sein, was müsste man ändern, wenn man

00:15:44: den Gottesdienst wieder zum quasi zum zentralen, geistigen Katalysator des landesgärtlichen

00:15:51: Selbstverständnisses machen wollte.

00:15:53: Okay, und das ist jetzt genau der Punkt, also Kerstin Menzel würde ja nicht bestreiten,

00:16:01: dass die Gottesdienste nicht so gut besucht sind.

00:16:04: Ja, so empirisch habt ihr eigentlich keine Differenz.

00:16:07: Ihre Aussage geht ja dahin, dass sie sagen, naja, das ist halt unser zentrales Geschehen,

00:16:13: wir können gerne drüber sprechen, wer, wo, in welcher Frequenz und in welcher Weise

00:16:18: diesen Gottesdienst feiert.

00:16:20: Ja, das haben wir gefallen.

00:16:21: Aber wir müssen da etwas theologisch plausibilisieren und nicht nur von der Empirie dann auf einen

00:16:30: Befund kommen und sagen, okay, funktioniert nicht, schaffen wir ab.

00:16:33: Und so ein bisschen, bisschen habe ich dran gedacht, naja, das finde ich eigentlich in

00:16:39: vielen eigenen Erfahrungen und Zusammenhängen, in denen ich stecke, ein sehr konstruktives

00:16:47: Verfahren.

00:16:48: Also, wir werden beide nicht mehr verheiratet, wenn wir oder unsere Partnerinnen so denken

00:16:55: würden.

00:16:56: Funktioniert nicht, schaffen wir ab.

00:16:58: Sondern die Sache ist, haben wir gesetzt, okay, wir sind da jetzt zusammen und das schauen

00:17:03: wir mal, wie wir das machen, wie wir das optimieren.

00:17:05: Jetzt, Manu, vielleicht, bevor wir auf diesen Teil kommen, wie wir das ganze theologisch

00:17:11: und empirisch zusammenbringen wollen, scheint mir etwas schon ganz entscheidend zu sein

00:17:18: bei dieser Debatte.

00:17:19: Und ich glaube, das erklärt einiges davon, warum sie so emotional geführt wird und warum

00:17:26: da auch so viel Verletzung drin ist.

00:17:28: Ich glaube nämlich, dass wir uns insgesamt seit etwa 30, 40 Jahren als Kirche, als kirchliche

00:17:36: Mitarbeitende, aber auch als Menschen, die Sympathie haben für die Kirche, in einem ganz,

00:17:41: ganz furchtbaren Hamsterrat befinden, dass uns die ganze Zeit suggeriert, hey, es ist

00:17:47: total wichtig, was ihr da macht.

00:17:50: Ihr müsst aber besser machen, weil die Leute kommen nicht mehr hin.

00:17:54: Und du hast eine Fahrerinenschaft, die ausgebildet ist, wie sie das vielleicht noch nie waren,

00:18:02: wenn es darum geht, neue Medien zu verwenden, wenn es darum geht, interessante Stories in

00:18:08: Predigten zu bringen, wenn es darum geht, wahrzunehmen, was sozialräumlich um sie herum passiert.

00:18:14: Und die geben so viel Einsatz und stehen dann vor manchmal wirklich ziemlich leeren Kirchenbänken.

00:18:23: Und erfahren da einfach keine Wertschätzung, sondern das, was sie vielleicht so gut machen,

00:18:30: wie es noch keine Generation vor ihnen gemacht hat.

00:18:32: Ich unterstelle das jetzt mal so, funktioniert aber so schlecht wie schon ganz, ganz, ganz

00:18:37: lange nicht mehr.

00:18:38: Ja, also ich bin, wenn ich da kurz reingrätzen darf, ich bin froh um diese Anmerkung, weil

00:18:44: ich nämlich auch meinen Ärger und Zorn und meinen aufgebracht sein, sich nicht darauf

00:18:51: richtet, dass ich das Gefühl habe, dass die Fahrpersonen insgesamt einen schlechten Job

00:18:57: machen oder so.

00:18:58: Ich habe das Gefühl, früher war vor wenigen Generationen noch, war der Gottesdienst eine

00:19:03: derartige Selbstverständlichkeit und auch eine gesellschaftliche Konvention, dass Fahrpersonen

00:19:10: sich nicht wahnsinnig viel Mühe geben mussten, weil das wegbleiben aufgrund schlechter

00:19:15: Predigten oder uninspirierter Liturgien einfach gar keine Option war für viele.

00:19:21: Und das hat sich natürlich massiv geändert und ich glaube, dass viele Pfarrpersonen sich

00:19:27: ernsthaft einsetzen.

00:19:29: Und ich habe aber auch das Gefühl gehabt, dass Hannah Jacobs das nicht in Frage stellt.

00:19:34: Also wenn ihr da der…

00:19:36: Nein, das tut sie wirklich nicht.

00:19:38: Bei der Karl Friedrich Ulrichs hat ihr ja vorgeworfen, dass sie eine Ignoranz gegenüber der Liebe

00:19:47: und Erwartung der Gottesdienstbesucher an den Tag legt und ihr Beitrag, eine Ignoranz

00:19:53: auch Zeit gegenüber der Sorgfalt und Kreativität in der Vorbereitung von Gottesdiensten durch

00:19:59: Fahrpersonen und Musiker und so weiter.

00:20:01: Das habe ich überhaupt nicht rausgehört bei ihrem Artikel.

00:20:05: Ich glaube, man darf das anerkennen und ich finde das interessant oder spannend in dieser

00:20:10: Zuspitzung.

00:20:11: Wie hast du das nochmal gesagt?

00:20:13: Man hat sich vielleicht noch nie so viel Mühe gegeben für Gottesdienste, die noch nie

00:20:19: so schlecht besucht waren wie heute.

00:20:21: Ja.

00:20:22: Oder ich finde nicht, dass Hannah Jacobs grundsätzlich ein Fahrer in Bashing betreibt, aber es gibt

00:20:30: da schon Spitzen drin, die ich wirklich nicht nachvollziehen kann.

00:20:34: Ich zitiere jetzt mal eine.

00:20:36: Es glauben viel mehr Menschen an Gott, als in den Gottesdienst gehen, trotzdem fällt es

00:20:41: denen, die in gemeinen und synodenen Entscheidungen treffen schwer, Fragen zu stellen, ohne reflexhaft

00:20:48: einen Teseegottesdienst als Lösung zu präsentieren.

00:20:51: Denn etwas anderes haben sie oft nicht gelernt.

00:20:54: Am Ende des Vicariaz, der praktischen Ausbildung zum Pfarramt, gibt es in zwei Bereichen praktische

00:21:01: Prüfungen Schulunterricht und Sonntags Gottesdienst.

00:21:04: Da muss ich sagen, dass erlebe ich mindestens von dem, was ich, Theologiestudium, was ich

00:21:10: von der Pfarrausbildung weiß, erlebe ich das wirklich sehr anders.

00:21:14: Das finde ich nicht ganz zutreffend.

00:21:18: Also was?

00:21:19: Dass es so ist, dass man nicht anderes gelernt hat als, ich sage mal, Rallyunterricht zu

00:21:28: geben und diesen Gottesdienst, diesen bestimmten Sonntagmorgen Gottesdienst durchzuführen.

00:21:33: Ich finde schon, wir haben sehr, sehr viel gelernt, nicht nur in der praktischen Theologie,

00:21:39: was es bedeutet wahrzunehmen, was eigentlich geglaubt wird, was Bedürfnisse sind, was

00:21:45: spirituelle Bedürfnisse sind etc.

00:21:47: Und ich finde da ein bisschen unfair, also dass man dann quasi sagt, ja, die können

00:21:56: halt nichts anderes, deswegen fallen sie immer darauf zurück.

00:21:59: Mein Verdacht wäre eher, dass die Erwartungshaltung so dermaßen stark ist an die professionellen

00:22:09: Kirchen Mitarbeitenden, diesen Gottesdienst zu füllen und sie so stark darauf reduziert

00:22:15: werden, dass sie selbst eigentlich immer dort nach Lösungen suchen.

00:22:20: Aber ich glaube schon, dass ganz, ganz viele Fahrpersonen, also mindestens ganz viele Fahrpersonen,

00:22:27: die ich kenne, die nehmen schon ihre Umgebung wahr.

00:22:30: Die machen sich schon Gedanken über das, was es heute bedeutet, spirituell zu sein.

00:22:34: Und diese Brücke von es glauben noch viel mehr Menschen an Gott oder irgendetwas Übersinnliches,

00:22:41: in die Kirche gehen, da haben wir einen Wachstumsmarkt, finde ich halt selbst total falsch.

00:22:47: Aber ich glaube es verkennt, dass in vielen Lebenswelten von Menschen, in denen Gott

00:22:54: glaube, Spiritualität noch eine Rolle spielt, die Institutionkirche längst keine Rolle

00:23:00: mehr spielt.

00:23:01: Und das kennen ganz viele kirchliche Mitarbeitende, dass sie das Feedback kriegen.

00:23:06: Das war jetzt mal ein richtig guter Gottesdienst, die sind einfach keine typische Pfarrerin.

00:23:11: Und wahrscheinlich, wenn man nachfragen würde, wann haben sie denn zum letzten Mal eine typische

00:23:18: Pfarrerin erlebt, dann wäre das irgendeine Kindheitserinnerung oder so was.

00:23:23: Ja, das ist gut möglich.

00:23:25: Ich habe jetzt ihr Statement eher in die Richtung gelesen oder in die auch Erik Flücke geht,

00:23:31: wenn er sagt, es gibt ganz viele Menschen auch eben innerhalb der Kirchenmitglieder,

00:23:39: die nicht in Gottesdienste gehen, aber die sich nicht als ungläubig oder atheistisch

00:23:44: bezeichnen würden, die sich sogar vielleicht als spirituell verstehen, aber deren Spiritualität,

00:23:51: deren Glaube ganz offensichtlich entweder völlig ohne Gottesdienste auskommt oder nicht

00:23:59: Anschlussfähig ist für die Gottesdienste.

00:24:02: Also man könnte dann sagen, vielleicht würden die kommen, aber wenn das, was sie mitgekriegt

00:24:07: haben von Gottesdiensten hat, ihnen signalisiert, mit der Art, die Art, in der ich Glaube und

00:24:13: Spiritualität verstehe und lebe, die hat nichts zu tun mit dem, was da Sonntag morgens um

00:24:20: 10 Uhr in der Kirche passiert.

00:24:21: Und Erik Flücke sagt dann einfach, man muss dann quasi rein empirisch irgendwie feststellen,

00:24:27: der Gottesdienst, der evangelische reformierte Gottesdienst ist nicht mehr das Zentrum evangelischer

00:24:34: Spiritualität, weil unter den 97 Prozent der Nicht-Gottesdienst-Besuchern ganz viele gläubige

00:24:42: spirituelle Menschen sind, die ihren Glauben und ihre evangelische reformierte Spiritualität

00:24:49: leben, unabhängig und abseits von Gottesdienst.

00:24:53: Dann ist es einfach eine, dann wäre es eine unglaubliche Vereinnamen oder dann wirklich

00:24:58: eine Ignoranz zu sagen, nein, aber unser Gottesdienst, wo 2 Prozent der Mitglieder oder 3 Prozent

00:25:03: sich versammeln, das ist das Zentrum reformierter Spiritualität und dann wertet man ja ein Stück

00:25:09: weit ab, was an Glaube und Spiritualität unter den Nicht-Gottesdienst-Besuchern den Mitgliedern

00:25:16: abläuft.

00:25:17: Und ich habe dann doch den Eindruck, dass die Idee Zielgruppenorientierter zu arbeiten

00:25:30: und sich zu überlegen, für welche Menschen, für welche Fragen, für welche Milieus stricken

00:25:38: wir unsere Gottesdienste.

00:25:40: Und die Ressourcen dafür werden wahrscheinlich erst frei, wenn man Abstand nimmt von einer

00:25:47: Gottesdienstlichen Vollabdeckung.

00:25:49: Das ist ja genau die Überlegung von Hannah Jacobs.

00:25:52: So habe ich sie zumindest verstanden, dass sie sagt, ihr brauchen Ressourcen für individuelle

00:25:57: oder nicht individuelle, aber für Zielgruppenorientierte Angebote und dann schreibt ihr dann bei

00:26:03: Zeitzeichen der Ernst Wilhelm Ghol, die Zunahme von diversen Gottesdienstangeboten, sprich

00:26:11: Zielgruppen Gottesdienste verstärkt die Zentrifugalkräfte und steht in der Gefahr, die

00:26:17: Kommunio aufzulösen.

00:26:19: Das finde ich auf so vielen Ebenen einfach falsch, weil erstens muss man fragen, welche

00:26:24: Kommunio.

00:26:25: Also ich will diese 15 Leute, die im Gottesdienst sind, nicht abwerten.

00:26:30: Das kann durchaus.

00:26:32: Man kann das verstehen im Sinne einer Versammlung der Gläubigen, aber daran festzuhalten, als

00:26:41: ob es sich hier irgendwie um eine feststehende, unverrückbare Größe handelt und dann noch

00:26:48: die Zielgruppen Gottesdienste schlecht zu reden, weil sie die Zentrifugalkräfte verstärken.

00:26:54: Weißt du, dieser Sonntagmorgen Gottesdienst ist doch selber ein Zielgruppen Gottesdienst.

00:27:00: Da bin ich völlig d'accord mit dir.

00:27:03: Mein Problem liegt aber tiefer, dass ich damit habe.

00:27:07: Also es fängt vorher an.

00:27:09: Ich mach mal ein Mindgame.

00:27:11: Nehmen wir an, wir hätten in keinem Gottesdienst, der am Sonntagmorgen stattfindet, weniger

00:27:18: als 50 Leute in keinem.

00:27:21: Hätten wir dann ein Problem oder nicht?

00:27:24: Das ist für mich die interessante Frage.

00:27:27: Ja.

00:27:28: Und ich meine sie nicht dogmatisch.

00:27:30: Also ich will jetzt nicht dogmatisch gegen Empirie ausspielen.

00:27:34: Das ist mein Punkt.

00:27:35: Also ich will nicht in diese dritte Kerbe hauen, die ich genannt habe.

00:27:41: Mir geht es darum, was wir eigentlich verstehen unter Gottesdienst.

00:27:46: Was soll dort eigentlich passieren?

00:27:48: Ja genau.

00:27:49: Was macht den Gottesdienst so ungeheuer wertvoll, dass man nicht darauf verzichten möchte.

00:27:54: Und ich glaube, es muss etwas anderes sein als die Anzahl Menschen, die da hinkommen.

00:27:59: Es kann uns aber nicht egal sein, dass keine Menschen da hinkommen.

00:28:02: Also ich versuche beides zusammenzunehmen.

00:28:04: Und jetzt nehme ich mal uns beide als Beispiel.

00:28:06: Wir haben das nicht abgesprochen.

00:28:07: Ich hoffe, es ist dir nicht peinlich.

00:28:09: Nein, nein.

00:28:10: Also machen wir es mal schauen.

00:28:11: Aber wir sind ja wirklich gute, enge Freunde.

00:28:14: Wir sind beide Christen.

00:28:17: Wir haben beide irgend so was wie eine Spiritualität.

00:28:21: Und trotzdem wäre es doch für uns beide viel weniger peinlich, über das Thema Pornografie

00:28:29: zu sprechen als zusammen zu beten.

00:28:31: Ah, das ist jetzt eine interessante These.

00:28:34: Ja?

00:28:35: Ich sage kurz, warum ich das jetzt bringe.

00:28:39: Es geht mir nicht darum, dass ich mal wieder Pornografie sage.

00:28:42: Ja, das habe ich jetzt gerade gedacht.

00:28:43: Es geht mir darum, wenn wir uns fragen, was denn eine zeitgemäße Erfahrungsform von

00:28:49: Spiritualität wäre in einem Gottesdienst, dann müssen wir mindestens mit einberechnen,

00:28:56: dass in unserem Kulturkreis Religionsspiritualität, religiöse Praxis, innerlichkeit, etwas

00:29:04: furchtbar peinliches ist.

00:29:05: Etwas ist, was man in einer Gruppe ausübt, wo man sagt, Jo, okay, da gehöre ich dazu.

00:29:14: Jetzt gibt es ein einfaches Modell, um das zu machen, das ist Du buchst Retreat.

00:29:19: Da weißt du, wir kommen jetzt zusammen, alle kommen zusammen, weil sie jetzt diese Übungen

00:29:23: machen wollen und dann geht man wieder auseinander und das Ganze ist easy.

00:29:27: Aber jetzt stell dir mal vor, in einem Dorf, in einem Quartier, spirituelle Innerlichkeit

00:29:34: gemeinsam zu erleben, das wäre echt verrückt, wenn so was passieren würde.

00:29:39: Trotzdem ist aber das, was wir ja suchen, nicht mehr die Lehrpredigt der gebildeten

00:29:46: Pfarrerin, sondern es ist eigentlich eine religiöse Erfahrung.

00:29:50: Und wie kriegen wir das hin, dass man religiöse Erfahrungen gemeinsam machen kann, ohne dass

00:29:57: da diese Schamgrenze verletzt wird?

00:30:00: Das ist mal für mich.

00:30:03: Das ist eine spannende Frage, die jetzt ganz viele Folgefragen bei mir auslöst, von denen

00:30:14: einige uns wahrscheinlich ein bisschen vom Thema wegführen, aber ich finde das interessant.

00:30:18: Einerseits, weil ich sagen würde, bei mir hat das noch andere, also ich teile deine Einschätzung,

00:30:27: dass da irgendwie eine gewisse Hemmung besteht jetzt, so Spiritualität dann wirklich gemeinsam

00:30:32: irgendwie zu leben oder gemeinsam so bewusst in eine geistliche Erfahrung einzutreten.

00:30:38: Jetzt gerade am Beispiel des Gebets vor allem.

00:30:41: Es empfinde ich auch so, bei mir hat es aber vielleicht noch einen anderen Hintergrund,

00:30:47: weil ich in einer unglaublichen Selbstverständlichkeit für alles und mit jedem gebetet habe über

00:30:53: Jahrzehnte und man hat zu jeder Gelegenheit und Begebenheit, hat man gebetet und auch

00:30:59: zur Zeit und zur Umzeit und wie viele Leute schon für mich gebetet haben, als ich es

00:31:05: gar nicht wollte und mir die Hand auf die Schulter legt und mich gesegnet haben und mir

00:31:10: Dinge zugesprochen haben, die ich gar nicht empfangen wollte und so weiter.

00:31:14: Also es gibt da ganz vieles, ich habe da ganz viele Rücksichten auch gelernt, weil ich gemerkt

00:31:19: habe, da passiert auch ganz viel, ich sage jetzt mal grenzüberschreitendes in diesem

00:31:25: auch evangelikal charismatischen Setting, das mich so ein bisschen vorsichtig gemacht

00:31:30: hat.

00:31:31: Aber ich finde es doch interessant, weil wenn man mich fragen würde, was ist eigentlich

00:31:35: ...

00:31:36: Also ja, das vielleicht führt es uns wieder zurück zu dieser Diskussion über Gottesdienst,

00:31:41: wenn man mich fragen würde, was ist deine Kirche für dich, was ist im Kern, was ist

00:31:45: deine Kirche?

00:31:46: Dann gehörst du natürlich dazu.

00:31:48: Also du bist quasi Teil meiner Kirche und es ist witzig, weil wir nicht zusammen beten

00:31:54: eigentlich, aber ich finde, ich habe sehr viele geistliche Erfahrungen mit dir zusammen

00:32:00: gemacht.

00:32:01: Also auch in der Aufnahme von ausgeglaubt, in den Diskussionen, in freundschaftlichen

00:32:06: Gesprächen, am Abend bei Wein, Bier und Gin oder wo auch immer, aber so dieses Explizite,

00:32:13: dieses Moment von wir setzen uns zusammen und beten, ich darf das kurz einstreuen, ich

00:32:19: Ich hab letzte Woche eine Begegnung gehabt mit jemanden.

00:32:22: der mich angeschrieben hat, weil er irgendwas von mir gehört oder gesehen hat, so in der

00:32:27: Öffentlichkeit und hat gesagt, er würde, hätte da noch ein paar Fragen zum Thema,

00:32:31: es war zum Thema Gebet, er hätte ein paar Fragen und würde mich gerne treffen. Dann

00:32:35: habe ich den getroffen, ich wusste nicht, was ich erwarten soll und dann war das ein 91-jähriger

00:32:41: Mann. Und das hat mich so tief berührt, der war total fit auch im Geist, der hat noch,

00:32:49: da hat wirklich und unglaublich neugierig, der war sowas von neugierig, ich habe ihm

00:32:55: gesagt, ich wünschte mir, ich könnte so alt werden wie du und so neugierig bleiben und

00:33:00: der war so interessiert, hat ein Leben geführt, eigentlich ohne, wenn ich das Recht verstanden

00:33:04: habe, völlig ohne Kirchenbezug, aber mit einer Art von, also er ist irgendwie kirchlich

00:33:10: aufgewachsener als Kind, aber dann hat er sich da mit weitgehend verabschiedet und hat

00:33:15: aber irgendwie eine Form von Frömmigkeit oder Gottesglauben bewahrt und dann habe

00:33:21: ich mit ihm da diskutiert, eine Stunde lang und habe innerlich, jetzt kommt quasi der

00:33:25: Evangelikale durch oder der Charismatiker, den Eindruck gehabt oder das Gefühl gehabt,

00:33:31: ich kann den jetzt nicht verabschieden, ohne ihm einen Segen zuzusprechen und ich habe

00:33:36: das schon lange nicht mehr gemacht und habe dann ihm gefragt, ob es für ihn in Ordnung

00:33:41: wäre, auch unter den Voraussetzungen, die er genannt hat, wie er Gott versteht und

00:33:46: wie er ihn nicht versteht, so habe ich, so okay wäre, wenn ich einen Segen über ihm

00:33:51: ausspreche und dann hat er das bejaht und ich habe dann versucht irgendwie diesen Segen

00:33:57: zu formulieren und er war so tief berührt, er konnte nachher minutenlang, konnte er nicht

00:34:03: mehr reden, weil er so angerührt war von diesem Moment und ich auch, es war so ein

00:34:08: tiefer, geistlicher Moment von jemandem, der mit kirchlicher Frömmigkeit nichts am

00:34:15: Hut hatte, aber es hat mich verdankt viel Überwindung gekostet, in den Räumen der

00:34:22: reformierten Kirche Zürich in diesem Büro zu ihn zu fragen, darf ich für dich beten,

00:34:27: das ist schon eigentümlich.

00:34:29: Ja, und ich merke, mich rührt diese Geschichte und mich freut auch alles, was du über uns

00:34:35: gesagt hast wirklich.

00:34:36: Ich merke aber auch, wenn ich jetzt daraus weiterdenken soll, was könnte denn eine reformierte

00:34:43: Spiritualität sein?

00:34:45: Was könnte eine landeskirchliche Form sein, wo das erlebt wird?

00:34:51: Dann wird für mich wirklich schwierig.

00:34:53: Ich glaube tatsächlich, dass es Menschen gibt, mit denen passiert etwas, wenn sie im Kirchenbank

00:35:01: sitzen und Paul Gerhardt Lieder singen.

00:35:04: Und ich finde es toll, dass das so ist.

00:35:08: Mich selbst berührt das ganz, ganz selten.

00:35:11: Und ich habe aber das nicht gefunden, was mich in einer Gemeinschaft, die ich nicht selbst

00:35:19: eingeladen habe, das ist vielleicht der Punkt, wirklich berührt und was ich an mich heranlasse.

00:35:24: Und ich glaube tatsächlich, dass es bei uns so was gibt, wie eine große Sprachwut und

00:35:33: Sprachgewalt, wenn wir über den Glauben sprechen oder über die Theologie oder über die Kirche.

00:35:39: Aber ich glaube, dass wir praktisch verstummt sind, wenn es darum geht, als Kirche aus dem

00:35:44: Glauben heraus zu reden.

00:35:47: Über das, was uns wirklich angeht, was uns wirklich bewegt.

00:35:52: Also es ist super einfach in dieser Gesellschaft, ich sage jetzt mal so aus einer intellektuellen

00:35:59: Distanz über Phänomene zu sprechen.

00:36:01: Es ist einfach über Dinge zu sprechen mit einer ironischen Distanz.

00:36:06: Es ist aber wahnsinnig schwierig über Spiritualität und Religion nicht nur abstrakt zu sprechen,

00:36:14: wo es um einen selbst geht.

00:36:16: Aber würdest du denn sagen, dass jetzt diese Hemmung, dass es ein Plus des Gottesdienstes

00:36:25: oder vielleicht sogar ein Alleinstellungsmerkmal des reformierten oder evangelischen oder auch

00:36:32: katholischen Gottesdienstes ist, dass dort die Gebete, diese Art der Interaktion mit

00:36:39: Gott quasi einfach zum liturgischen Bestand gehört.

00:36:42: Dass jemand, der sonst vielleicht große Hemmung hat zu beten, ganz sicher vor anderen Menschen

00:36:48: zu beten, dann in einem Gottesdienst doch in einen Vater unser einstimmt und ein Stück weit

00:36:54: diese Erfahrung macht, zu der er sich sonst nicht trauen würde oder so.

00:37:01: Ich habe jetzt weniger an das gedacht, dann ich habe eher dann gedacht, warum wir an einem

00:37:07: Punkt angekommen sind, wo das was wir Gottesdienst, also das was wir uns unter Gottesdienst vorstellen,

00:37:13: so dermaßen ritualisiert, vorhersehbar ist.

00:37:20: Ich glaube auch das was das Peinliche ist, das was uns irgendwo ein schlechtes Gefühl

00:37:28: macht öffentlich, das fangen wir eigentlich immer ein, indem wir die Form sehr stark definieren.

00:37:35: Gibt X Punkte wo das so ist und es gibt Punkte wo das nicht so ist und man merkt dann, wie

00:37:42: nahe das Peinliche ist und was es mit Menschen machen kann, um die Kabinen in Freibädern

00:37:48: oder zum Beispiel, also das sind Dinge, da ist ganz klar wo dein Blick hingeht, wo er nicht

00:37:54: hingeht, Männer-Pissuars zum Beispiel, die nebenan alle sind, wir haben für alle seine

00:38:00: Form, es gibt eine Art wie man sich darin bewegt und ich glaube, dass man das was im Gottesdienst

00:38:08: nicht passiert, das was nicht erlebt wird, das was nicht die Attraktion ist, nicht einfach

00:38:13: einseitig der Pfarrperson, dem Kirchgemeinderat, dem Organisten oder wie auch immer zuschreiben

00:38:21: darf, sondern dass das letztendlich ein Spiegel ist eines Bürgertums, ein durchschnittlichen

00:38:30: Kirchenmitgliedschaft, die eigentlich ein eher peinliches Verhältnis hat zur Religion

00:38:36: und Spiritualität.

00:38:37: Ja und gewisse Voreingenommenheiten, gewisse Ungeübtheiten, es geht mir ja selber um

00:38:43: selber so, ich bin ja wirklich durch und durch freikirchlich sozialisiert, charismatisch

00:38:50: sozialisiert bei den Pfingstern, war das sowieso gang und gäbe, es darf sich eigentlich

00:38:56: nichts wiederholen, am Schlussendlich wenn man dann ein bisschen rauszumt merkt man die

00:39:00: Pfingstigen Gottesdienste sind auch ziemlich berechenbar, aber Gebete werden frei, jemand

00:39:06: der ein Gebet abliest, der hat seinen Glauben verloren quasi, also das ist, das muss man

00:39:10: frei formulieren und es muss alles frei und spontan sein und ich habe ja selber bei Landeskirchen,

00:39:16: Gottesdiensten, bei katholischen natürlich noch mehr, wo ich erst ab und zu mal war,

00:39:21: dann ganz oft so diese Fremdheitserfahrungen oder diese Ängste, dass ich jetzt zur falschen

00:39:26: Zeit das falsche tue oder dass ich jetzt nicht merke wenn man aufsteht, steht oder noch

00:39:30: eine Strophe zu viel singe und der einzige bin der dann noch die Kirche besingt und

00:39:35: so beschalt.

00:39:36: Also das habe ich ja selber so diese Unbeholfenheit im Umgang mit der Liturgie und witzigerweise

00:39:44: ist es aber dann das was den regelmäßigen Besuchern gerade Halt und Sicherheit gibt,

00:39:49: also das ist ja so diese Ambivalenz, auch die Leute die da gehen, die finden das ja

00:39:55: wunderschön und die kennen das so gut, dass es für sie ein Skandal wäre, wenn in einem

00:40:00: Gottesdienst das Vater unsermal ausfällt und mir würde das nicht mal auffallen.

00:40:05: Also ja, ich finde es auch gut, dass wir den Gottesdienst als mehr sehen als die Predigt

00:40:12: die Stadt findet oder die Musik die zusammengemacht oder mit der Orgel oder mit was auch immer

00:40:19: erthönend.

00:40:20: Grundsätzlich glaube ich schon, dass alles eigentlich sehr stark nach Formularen abläuft.

00:40:26: Also ich war ja auch ein paar mal in ICF Gottesdiensten in Basel, würde ich sagen, naja, das hat wirklich

00:40:32: eine sehr erwartungssichere vorhersehbare Dramaturgie dieser Gottesdienst.

00:40:39: Das gibt auch ein klares Predigt-Formular, wie die Predigt aufgebaut ist, es ist sehr

00:40:45: anders als das was ich jetzt aus reformierten Sonntagmorgen Gottesdiensten kenne.

00:40:50: Reformierte Sonntagmorgen Gottesdienste funktionieren ja sehr oft so, dass man einen Bibeltext hat

00:40:57: und sich dann fragt, was will dieser Bibeltext jetzt eigentlich zu uns sagen, warum ist der

00:41:03: wichtig?

00:41:04: Aber man setzt mal grundsätzlich voraus, da ist wahrscheinlich wichtig und jetzt schauen

00:41:07: wir mal wo und in welchem Kontext steht er und wie begreifen wir das und dann soll sich

00:41:11: jeder und jeder selbst so seine Überlegungen machen.

00:41:14: Dann beim ICF habe ich das eher so erlebt, es gibt große Fragen, die Menschen beschäftigen.

00:41:22: Zum Beispiel, wie kann ich eine gute Ehe führen?

00:41:25: Und dann sieht man mal den ganzen biblischen Weisheitsschatz und alles, was man ob jetzt

00:41:31: biblisch oder nicht, irgendwo als Tradition, als christliche Tradition aufgesaugt hat hervor

00:41:37: und zeigt wie lebenspraktisch das jetzt anwendbar ist und dass das unter einer göttlichen

00:41:43: Verheißung steht.

00:41:44: Ich habe charismatische Gottesdienste erlebt, die erklären uns zuerst, in welcher Scheiße

00:41:50: wir eigentlich sitzen und dass aber Gott jetzt an uns, jetzt gerade an uns etwas tun

00:41:56: wird.

00:41:57: Mein Problem war immer, ich habe nichts davon ausgehalten.

00:42:01: Also ich bin bei euch im Worship rausgelaufen damals.

00:42:05: Ich habe bei diesen charismatischen Gottesdiensten, die ich erlebt habe, weil ich wirklich teilnehmender

00:42:11: Beobachter war.

00:42:12: Ich habe mich nicht gepackt, ich habe es aber im reformierten Gottesdienst auch nicht.

00:42:17: Und der Punkt ist, ich glaube, wenn wir das nicht ernst nehmen, dass da zuerst etwas passieren

00:42:26: muss, damit ein Erlebnis, eine Erfahrung wirklich möglich ist, dann werden Gottesdienste

00:42:35: letztendlich zu einem ungeliebten Kind, den man ein Kotlet um den Hals hängt, damit wenigstens

00:42:41: der Hund mit ihm spielt.

00:42:42: Also man macht dann, bitte, bitte, falls ihr in diesen Bereichen arbeitet, ich meine,

00:42:50: das wirklich nicht als Bärchen gegen eure konkreten Angebote, das ist mir ganz, ganz

00:42:54: wichtig.

00:42:55: Aber die Idee, dass man dann sagt, ja, wir brauchen den Gottesdienst am Samstag, Nachmittag

00:43:00: um fünf.

00:43:01: Wir brauchen den Gottesdienst mit Jazzmusik.

00:43:04: Wir brauchen den Bierbraugottesdienst.

00:43:06: Wir brauchen den Gottesdienst mit Volksmusik.

00:43:09: Also all diese Dinge verstehe ich letztendlich.

00:43:12: Wenn ich ganz ehrlich bin, immer als eine Art Lockvogelangebot, das so funktioniert, ja,

00:43:19: es ist zwar ein Gottesdienst, aber wenigstens gibt es Bier.

00:43:21: Ja, es ist zwar ein Gottesdienst, aber die Musik ist schon ...

00:43:26: Für ein paar Grad die Spiere nimmt man den Gottesdienst in Kauf.

00:43:31: Ja, und das ist dann echt so, dass ich denke, nein, also wenn ich Musik hören will, dann

00:43:36: gehe ich in ein Konzert oder ich ziehe meine tollen Kopfhörer an und hör die Musik.

00:43:43: Wenn ich Bier trinken will, dann mache ich das mit Freunden an einem Ort, wo ich gerne

00:43:46: hingehe, um mich wohlfühle.

00:43:48: Also, das alles erreicht mich nicht.

00:43:52: Das ist nicht der Punkt, weshalb ich da hingehen würde.

00:43:57: Und wenn ich jetzt ehrlich bin mit mir selbst, warum würde ich denn da hingehen, dann wäre

00:44:04: es für mich eigentlich nur darin, dass ich jemanden, das muss keine Pfarrperson sein,

00:44:12: jemanden erleben kann, der oder die auf eine Art und Weise, dass es mich berührt, das

00:44:21: zum Ausdruck bringt, was ihr oder sein Glaube in ihrem oder seinem Leben bewirkt.

00:44:28: Ja.

00:44:29: Ich habe das ganz, ganz rührend erlebt bei der Sunday Assembly in London, wo ich war.

00:44:36: Also, das ist ja dieser Gottesdienst ohne Gott, quasi.

00:44:38: Und da kommen Leute nach vorne und geben Testimonials, wozu sie ihre Hoffnung gebracht hat und was

00:44:46: sie verändert haben oder auch was sie noch tun wollen.

00:44:50: Und das war so authentisch.

00:44:52: Ja.

00:44:53: Und das waren einfach Leute aus dem Publikum, die da aufgestanden sind und das geteilt haben.

00:44:58: Das hat mich wirklich berührt.

00:45:00: Ja.

00:45:01: Ich glaube, im Hintergrund und vielleicht bringt uns das jetzt auch zu dieser eher

00:45:08: theologischen Frage, oder?

00:45:09: Was soll denn ein Gottesdienst?

00:45:11: Ich habe gefragt, wenn jeder Gottesdienst mindestens 50 Besucherinnen hätte, hätten wir dann kein

00:45:16: Problem.

00:45:17: Ich glaube doch, wir hätten ein Problem, weil wir letztendlich immer noch in dieser verdammten

00:45:25: Logik drinstecken, dass wir Leute an diesem Ort versammeln müssen.

00:45:29: Und ich glaube, das ist wirklich der entscheidende Grundfehler, wenn wir über Gottesdienst nachdenken.

00:45:36: Diese Idee, dass Kirche davon lebt, dass wir uns um Wort und Sakrament versammeln.

00:45:43: Das werde aber gleich sagen, warum ich den Satz auch richtig finde.

00:45:47: Es ist richtig, dass wir uns um Wort und Sakrament.

00:45:50: Also, ich würde es anders ausdrücken, aber dass wir uns darum versammeln.

00:45:54: Aber das ist nicht der Zweck von Kirche.

00:45:57: Und das sind halt die zwei Kirchenbilder, die du letztendlich haben kannst.

00:46:02: Du kannst sagen, Kirche, das ist der Ort, wo sich Menschen versammeln, um zu beten,

00:46:08: um Gott zu erleben, um miteinander im Geist Gottes Gemeinschaft zu haben.

00:46:14: Das ist die eine Art und Weise.

00:46:16: Oder du kannst sagen, nein, Kirche, das ist da überall, wo Menschen die gute Botschaft

00:46:23: ins Spiel bringen und einen Unterschied machen in der Welt.

00:46:26: Und ich würde sagen, ich gehöre zum Team 2 und der Gottesdienst hat die Funktion einer Tankstelle.

00:46:34: Da möchte ich gerne hingehen, um aufzutanken, ruhig zu werden, Kräfte zusammen,

00:46:42: für das, dass ich wieder rausgehe.

00:46:44: Ja, also mir ist dieses Verständnis des Gottesdienstes eigentlich sehr sympathisch.

00:46:52: Eben, ich könnte mich auch nicht für diese Radikal-These begeistern, Gottesdienste ganz abzuschaffen.

00:47:01: Ich finde das sympathisch zu sagen, es geht letzten Endes nicht um das, was...

00:47:10: Oder die Kirche konzentriert und beschränkt sich nicht auf das, was im Gottesdienst passiert,

00:47:16: sondern hier wird irgendwie, das ist quasi ein Katalysator für ein Selbstverständnis

00:47:22: und für ein Glaubensverständnis, dass das irgendwo im Leben der Menschen mitten im Alltag,

00:47:30: was bewirkt Menschen auch, ermutig, befähigt, das, was sie trägt und was sie zutiefst ausmacht,

00:47:38: irgendwie auch zu leben und zur Sprache zu bringen.

00:47:41: Ich habe... weißt du, meine...

00:47:43: Vielleicht ist es auch das, was mich so anfasst an der ganzen Geschichte.

00:47:48: Ich muss das auch mal sagen, ich sage das ja inzwischen wirklich als jemand,

00:47:52: der sich mit der reformierten Kirche zutiefst identifiziert.

00:47:56: Ich bin ja mit großem Stolz konfessionslos gewesen, 40 Jahre meines Lebens als Ur-Freikirchler

00:48:05: mit Überzeugung in einer Beteiligungskirche, die von purer Leidenschaft gelebt hat.

00:48:11: Und ich habe mit Freude immer konfessionslos angekreuzt.

00:48:14: Ich bin jetzt erst vor wenigen Jahren der reformierten Kirche beigetreten

00:48:19: und ich identifiziere mich mit dieser Kirche und natürlich auch mit Kirche insgesamt im Allgemeinen,

00:48:26: weil ich die Überzeugung habe, dass wir Menschen noch etwas zu sagen hätten,

00:48:31: dass wir ihnen noch etwas zu geben haben, weißt du?

00:48:35: Und das doch irgendwie das, was wir tun im Gottesdienst und über den Gottesdienst hinaus.

00:48:41: Dass es doch irgendwo etwas in Bewegung setzen sollte.

00:48:46: Und nicht einfach deshalb stößt mir das so sauer auf.

00:48:49: Ich habe wirklich fast, also ich habe echte, wie sagt man dem,

00:48:53: mir ist es richtig eng geworden beim Lesen gewissere, gewissere Blicken,

00:48:59: weil ich das Gefühl gehabt habe, da wird ein völlig institutionalisiertes,

00:49:05: formalisiertes Gottesdienstverständnis.

00:49:07: Wird hochgehalten, jemand hat geschrieben, Gottesdienste sind für mich ein Wert an sich.

00:49:14: Es ist wichtig, dass sie stattgefunden haben, auch wenn keiner mehr hingeht und so.

00:49:19: Und ich denke aber, was ist das für ein...

00:49:22: Ich kann mich in diese Logik gar nicht hineindenken, weil ich denke,

00:49:26: weil ich überzeugt bin in den Gottesdiensten und darüber hinaus kann

00:49:32: und soll doch etwas geschehen, was Menschen in Bewegung bringt

00:49:36: und was irgendwo auch vielleicht die Sprachfähigkeit von Christen und Christinnen

00:49:42: als Zeitgenossen und Zeitgenossinnen fördert,

00:49:46: dass ihnen etwas, das ihnen Mut macht, dass sie tröstet, was auch immer,

00:49:51: aber dass etwas passiert im Gottesdienst, das Ausstrahlung hat nach außen.

00:49:55: Da hat viel Leidenschaft.

00:49:57: Aber das ist einfach das, oder?

00:49:58: Ich glaube, da haben wir einen kleinen Unterschied.

00:50:01: Ich habe gar nicht so sehr das Gefühl, dass das im Gottesdienst passieren muss,

00:50:06: sondern für mich ist das, was ich so liebe an der reformierten Landeskirche,

00:50:10: passiert an ganz, ganz vielen dezentralen, nicht steuerbaren Orten

00:50:17: unter freiwilligen, unter ehrenamtlichen, für sich.

00:50:20: Also das Asylcafé.

00:50:23: Die Aktion beim Namen nennen, wo man an die Geflüchteten denkt,

00:50:29: die im Mittelmeer ertrugt sind, ihren Namen vorliest und aufschreibt

00:50:33: und außen an die Kirchenfassade hängt.

00:50:37: Die ganzen Aktionen, die zum Beispiel um Claro-Läden herum passieren.

00:50:42: Ich meine, das ist heute für alle so selbstverständlich.

00:50:45: Alle kaufen Bio, alle kaufen Fairtrade.

00:50:47: Ich meine, das waren die Leute, die haben das Ding auf den Kopf gestellt.

00:50:50: Die haben sich Gedanken drüber gemacht, die haben ihre Freizeit dafür investiert.

00:50:54: Und das war nicht so, dass eine Kirchenleitung gesagt hat,

00:50:57: so, nachhaltigkeitsprogramm, jetzt ziehen wir das von oben nach unten durch.

00:51:01: Nein, es kam eben von unten.

00:51:04: Und der Gottesdienst ist für mich nicht einfach das Zentrum dieser Kirche,

00:51:11: sondern das, was absolut unersetzbar ist, sind diese kleinen Gruppen,

00:51:18: die über das ganze Land verteilt sind und dort ihre Dinge tun,

00:51:23: ohne dass jemand sie ganz genau steuern kann.

00:51:26: Sie sind eben nicht einfach sozial kapital, dass man irgendwie verlagern kann,

00:51:31: dass man herumschieben kann.

00:51:32: Man kann auch nicht einfach so sagen,

00:51:34: ja, der soziale Mehrwert ist ungefähr so.

00:51:37: Nein, es sind Menschen, die, ich sage es jetzt theologisch,

00:51:43: eigentlich in der Nachfolge am Reich Gottes mitarbeiten.

00:51:48: Und diese Menschen tun das an einem bestimmten Ort mit einer bestimmten Aufgabe.

00:51:54: Manche von ihnen tun es, weil sie sagen,

00:51:56: ich fühle mich aus meiner christlichen Hoffnung heraus berufen, das zu tun.

00:52:01: Andere tun das bei der Kirche, weil sie sagen,

00:52:03: na, gute Infrastruktur, gute Ressourcen, da können wir das Projekt umsetzen,

00:52:07: das mir aus vielleicht humanistischen Gründen wichtig ist.

00:52:11: Für mich gehören die alle dazu.

00:52:13: Und wenn ich jetzt über den Gottesdienst in diesem Zusammenhang nachdenke,

00:52:17: dann stelle ich quasi fest,

00:52:20: dass offenbar viele dieser Menschen den Gottesdienst, den es jetzt gibt,

00:52:26: nicht brauchen, um aufzutanken oder Kraft zu finden für das, was sie tun in der Nachfolge.

00:52:32: Ja.

00:52:32: Und jetzt kann man daraus zwei Schlüsse ziehen.

00:52:36: Der eine Schloss ist, dass man sagt, ja, also gut, dann lassen wir das mit dem Gottesdienst,

00:52:40: dann machen wir halt jetzt christliches Auto waschen

00:52:43: und die christliche Theatergruppe und den christlichen Chor.

00:52:47: Weiß nicht, was also.

00:52:48: Wir nehmen einfach Dinge, die Menschen echt tun wollen

00:52:52: und taufen sie christlich und lassen sie in der Kirche aufführen

00:52:56: und nennen dann das Gottesdienst, das finde ich ganz schlecht.

00:53:00: Oder aber wir finden etwas,

00:53:03: worin diese Menschen, die ja schon unterwegs sind,

00:53:07: die schon in der Nachfolge stehen, sagen, wow, das bietet mir jetzt aber ein Extra-Boost.

00:53:13: Da finde ich wirklich noch mal mehr Kraft, als ich ohne das hätte.

00:53:18: Ja, für mich ganz konkret würde das nicht drin bestehen,

00:53:21: dass eine Kirche mir etwas mitzugeben oder zu sagen hat,

00:53:25: sondern für mich besteht das aus diesen Kirchenmitgliedern.

00:53:28: Also, ich wohne in einem Quartier von Bern

00:53:32: und wenn ich mir überlege, wer zu dieser Kirche gehört

00:53:35: und wie interessant diese Menschen sind, die zu dieser Kirchgemeinde gehören,

00:53:39: ich würde denen wirklich zuhören wollen.

00:53:41: Ich möchte gerne von der HR-Leiterin hören,

00:53:45: was die christliche Hoffnung mit ihr macht, wenn sie Stellen abbauen muss.

00:53:49: Ich würde gerne vom Juristen hören, wie er über Gerechtigkeit und Gnade denkt.

00:53:54: Oder ich möchte diese Sachen wissen,

00:53:57: ich möchte aber auch gerne von der Betreiberin des Quartierladens wissen,

00:54:02: wie es ist, wenn vielleicht einen ganzen Freitagmorgen niemand vorbeikommt

00:54:06: und man sich Sorgen macht um die Kasse und was dann trägt.

00:54:09: Also, ich hätte gerne dieses Leben im Gottesdienst ausgedrückt

00:54:14: von echten Menschen mit echten Fragen und Hoffnungen

00:54:17: und das, was mir dabei gebracht werden muss,

00:54:22: das finde ich irgendwo anders.

00:54:23: Ja, ja. Und ich glaube auch,

00:54:26: dass auch mein Bild von inspirierenden oder bewegenden

00:54:32: oder ermutigenden Gottesdiensten oder Versammlungen

00:54:37: ist nicht mehr ein Bild, das einfach top down funktioniert,

00:54:43: wo quasi ein paar professionell angestellte und gut bezahlte Kirchenpersonen

00:54:49: Verantwortliche sich dann etwas ausdenken und Ziegstunden investieren,

00:54:55: um dann am Sonntagmorgen den Hasen aus dem Hut zu zaubern.

00:54:58: Sondern das hat schon viel damit zu tun,

00:55:01: dass man sich irgendwie auch als Gemeinschaft von Menschen versteht,

00:55:07: die in aller Gebrochenheit irgendwo versuchen,

00:55:12: ihren Glauben zu leben oder Hoffnung und Liebe hochzuhalten.

00:55:17: Und dass das auch sichtbar wird in den Gottesdiensten.

00:55:20: Und ich glaube, der Punkt, wo mir auch Hanayakops

00:55:24: irgendwie aus dem Herzen gesprochen hat,

00:55:26: hat schon auch damit zu tun, dass diese Vollabdeckung

00:55:34: von Landeskirchen Gottesdiensten,

00:55:39: dass die so viele Ressourcen bindet, dass ich das Gefühl hab,

00:55:44: dass die Energie und die Zeit nicht mehr da ist,

00:55:48: sich auch Zielgruppen orientiert, Gedanken zu machen,

00:55:53: wie man mit verschiedenen Menschen aus verschiedenen Milieus

00:55:56: nicht nur aus den klassisch-traditionell-bürgerlichen

00:56:00: Kirchen nahen Milieus, wie man mit solchen Menschen

00:56:03: in einer Art und Weise unterwegs sein kann,

00:56:06: dass solche Dynamiken in Gang kommen.

00:56:08: Wenn man das einfach oben drauflegen kann, ist das ja toll.

00:56:11: Aber es ist ja, man kann ja extrapolieren,

00:56:14: wie die Kirchen schrumpfen und Mitglieder verlieren

00:56:17: und wie das auch die Finanzen betrifft.

00:56:20: Und wenn man quasi an diesem lokalen, regionalen

00:56:23: oder parochialen Gottesdienst festhält, bis der Gaul tot ist,

00:56:28: dann habe ich die Befürchtung,

00:56:31: dass solche Initiativen gar nie den Raum gewinnen können,

00:56:38: weil man die Zeit und die Ressourcen dafür nicht hat.

00:56:42: Und deshalb fand ich den Beitrag eigentlich anregen.

00:56:46: Ja, oder ich selbst werde halt für sehr, sehr viel mehr Gottesdienste,

00:56:50: wenn ich es jetzt einfach entscheiden dürfte,

00:56:53: aber für sehr viel weniger Performance

00:56:59: in diesen Gottesdiensten von Profis.

00:57:01: Ich fände es genial, wenn wir Profis hätten,

00:57:06: die den Menschen, die zu unserer Kirche gehören

00:57:11: und die dort etwas aus ihrer Lebenswelt zu erzählen haben,

00:57:14: etwas von der Hoffnung, die sie trägt in dieser Welt,

00:57:17: in der sie sind.

00:57:18: Wenn die sie unterstützen könnten,

00:57:21: wenn sie in Mut machen könnten, das zu tun.

00:57:23: Ich meine damit aber nicht, das will ich ganz deutlich sagen,

00:57:27: ich meine damit nicht, wir machen einfach den Sonntagmorgen Gottesdienst wie immer

00:57:30: und dann laden wir Angelika ein

00:57:33: und Angelika erzählt etwas aus dem Näheartelier.

00:57:35: Das meine ich echt nicht.

00:57:37: Das ist genau der Punkt, wo man es nicht zu Ende denkt.

00:57:41: Oder die Chantal.

00:57:43: Ja, nein, ich hätte viel, viel lieber so,

00:57:47: dass aus der Arbeit, die ja schon überall läuft,

00:57:52: so etwas passiert.

00:57:53: Also dass man sagt, okay, das Team von Claro laden

00:57:57: gestaltet jetzt so was wie der Andacht.

00:58:00: Ob das jetzt am Sonntagmorgen ist, ist dann nicht völlig wurscht.

00:58:03: Aber es muss mit dem zu tun haben, worum es denen geht.

00:58:08: Und ich merke, mich interessiert fast alles.

00:58:11: Also mich interessiert, was eine Lehrerin denkt,

00:58:13: mich interessiert, was die Besitzerin des Nähladens denkt,

00:58:17: was der Barbetreiber denkt.

00:58:18: Das alles interessiert mich.

00:58:20: Und ich bin aber nicht mehr bereit zu denken,

00:58:23: dass das für mich als Christ weniger interessant ist

00:58:26: als das, was die studierte Fahrperson sich ausgedacht hat.

00:58:30: Das ist mein Ding.

00:58:32: Und ich glaube auch, dass wir so viele Fahrpersonen haben,

00:58:36: die eigentlich diese Begabung und Fähigkeit hätten,

00:58:39: mit diesen Menschen zu sprechen, sie zu empowern und zu ermutigen.

00:58:43: Und ich glaube, dass ganz viele wohl wären darin.

00:58:45: Deswegen für mich, oder?

00:58:46: Die Frage, erschaffen wir den Gottesdienst ab oder nicht?

00:58:50: Die ist gut, weil sie ist marketingmäßig plakativ.

00:58:55: Sie bringt ins Nachdenken.

00:58:58: Sie löst Streit aus.

00:58:59: Das ist gut.

00:59:00: Aber ich glaube, die Lösung, und das würde ich aber auch Hannah Jakob unterstellen,

00:59:07: sieht sie ja selbst nicht darin, dass man sagt,

00:59:10: okay, wir machen das jetzt nicht mehr und machen dafür Projekt XY.

00:59:16: Das, was kommen müsste, wäre wirklich eine Sichtbarkeit von Menschen,

00:59:22: die in dieser Welt glauben und zweifeln und die Kraft und den Mut haben,

00:59:28: das mit anderen Menschen zu teilen.

00:59:30: Das berührt.

00:59:32: Ja, das gefällt mir sehr gut.

00:59:36: Wir können es nicht lösen.

00:59:39: Lass mich jetzt mal zurückfragen.

00:59:42: Du bist Leiter, Co-Leiter vom RefLab.

00:59:45: Ich habe euch auf die Flagge geschrieben,

00:59:49: dass ihr euch nahbar verletzlich machen wollt,

00:59:53: dass ihr nicht nur über den Glauben,

00:59:55: sondern aus eurem Glauben heraus über das, was euch wichtig ist, sprechen wollt.

01:00:02: Ich frage jetzt nicht, ob es funktioniert, weil es schwierig wird zu sagen,

01:00:05: was die Benchmark ist, ob es funktioniert oder nicht.

01:00:09: Für mich wäre eher die Frage,

01:00:12: ist das etwas, was du glaubst, was auch auf Gemeindeebene adaptierbar ist?

01:00:18: Oder ist es einfach so viel easier, wenn du das Ding digital, auf Halbtistanz hast?

01:00:24: Wir sprechen jetzt zusammen,

01:00:28: aber wir schauen den, die uns du hören, nicht in die Augen.

01:00:32: Wir haben die Reaktionen nicht.

01:00:34: Ich bin davon überzeugt, dass das auch live und in Farbe funktioniert.

01:00:41: Wir haben das auch mit Podcastaufnahmen mit Publikum gemacht.

01:00:45: Aber ich glaube, dass das auch im kirchlichen Kontext funktioniert.

01:00:48: Diese Art der Selbstmitteilung, wenn man dann dazu bereit ist.

01:00:53: Ich hätte da grundsätzlich keine Mühe mit.

01:00:57: Ich habe auch in einer solchen Art und Weise gepredigt,

01:01:02: früher, die sehr lebensnah und auch verletzlich war, würde ich sagen.

01:01:10: Was ich bei uns einfach bemerkenswert finde,

01:01:13: ist, dass wir ganz viele Leute erreichen

01:01:15: und mit ganz vielen Leuten im Austausch stehen,

01:01:18: die eben traditionelle Gottesdienste nicht besuchen würden.

01:01:22: Da merkt man, da sind gewisse Bedürfnisse oder gewisse,

01:01:26: ist eine Bereitschaft, sich in einen Dialog zu begeben

01:01:32: und sich auch einzulassen auf Themen bei Leuten,

01:01:35: die vielleicht Kirchenmitglieder sind,

01:01:37: aber die jetzt genau zu diesen 97% oder ich weiß nicht, wie sie in der Schweiz sind,

01:01:41: gehören, die mit Gottesdiensten im engeren Sinn irgendwie nicht so viel am Ende.

01:01:47: Und trotzdem bin ich halt vorsichtig, den Vergleich zu ziehen,

01:01:51: weil wir in unserem Podcast und "The Traveler" in vielen Dingen,

01:01:57: dass es publiziert, ja eigentlich auch ganz schön viel Überglaube und Religion steckt.

01:02:04: Wir können jetzt schon groß sagen,

01:02:06: ja, wir machen uns da verletzlich im Podcast,

01:02:08: aber ehrlich gesagt, meistens sprechen wir ja über Dinge,

01:02:14: weniger, was das jetzt mit uns direkt macht, was uns davon berührt.

01:02:20: Also ich sehe so das andere Beispiel, da warst du bei diesem Fenster zum Sonntag,

01:02:25: glaube ich, was und hast drüber gesprochen,

01:02:28: ja, vordergründig könnte man sagen,

01:02:30: warum das Leben auch mislingen darf und Gott nicht daran zu messen ist,

01:02:35: aber das Ganze war aufgearbeitet an deiner Erfahrung eines schrecklichen Verkehrsumfals

01:02:42: und wie du damit umgehst.

01:02:43: Und das hat ganz, ganz viele Menschen mit.

01:02:45: Da sind ganz, ganz viele Zuschriften gekommen.

01:02:48: Wahnsinn, ja.

01:02:48: Oder und ich denke mir halt,

01:02:51: vielleicht ist es wirklich einfach so ungeheuer anstrengend,

01:02:55: das zu tun, was du dort gemacht hast

01:02:58: und sogar, wenn wir jetzt diesen Podcast aufnehmen,

01:03:02: passiert es uns immer wieder,

01:03:04: dass wir in das sprechen über Religion,

01:03:07: über das, was man denken könnte, kommt und viel weniger auch mal sagt,

01:03:12: nein, darum ist mir das wichtig, das berührt mich.

01:03:16: Ja, ja, good point.

01:03:18: Good point.

01:03:19: Machen wir schon immer wieder, immer mal wieder,

01:03:21: aber ich gebe dir völlig recht, es ist einfacher und irgendwie auch weniger anstrengend,

01:03:27: wenn man sich gewisse Inhalte erarbeitet und dann über sich spricht

01:03:31: und gleichzeitig würde ich halt aus diesem Grund nicht unbedingt in einen Gottesdienst gehen,

01:03:36: um jemanden zuzuhören, wie er über, über glauben und über Bibel und über Texte spricht,

01:03:43: sondern irgendwo möchte ich da, dass das irgendwie eine existenzielle Tiefe und Bewandnis hat,

01:03:49: die mit der Person oder mit den Personen, die da zu Wort kommen, auch etwas zu tun hat.

01:03:55: So das, ja.

01:03:57: Jetzt sind wir doch am Schluss ganz ruhig geworden.

01:04:00: Die Aufregung hat sich etwas gedämpft.

01:04:04: Nächste Woche sprechen wir über solche, die von sich selbst sagen,

01:04:10: dass sie ganz stark aus dem Glauben sprechen.

01:04:13: Und dann werden wir darüber reden müssen, ob es eigentlich überhaupt noch so was wie eine Theologie braucht

01:04:20: und was sie da leisten könnte.

01:04:23: Wir freuen uns, wenn ihr dann wieder dabei seid und in der Zwischenzeit könnt ihr uns gerne schreiben.

01:04:28: Ihr wisst, wo ihr uns erreicht und sonst einfach unter reflab.ch nachschauen.

01:04:33: Tschüss zusammen.

01:04:34: Tschüss!

01:04:36: Reflab.

01:04:38: Reflab.

01:04:40: SWR 2020

Über diesen Podcast

Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg steht. Und klar: Beide wissen es auch nicht wirklich. Aber vielleicht regt es dich an zum Mitdenken. Oder es regt dich auf und du magst mit ihnen streiten. Oder du schreibst ihnen einfach mal, was du nicht mehr glauben kannst oder musst oder willst.

von und mit Manuel Schmid & Stephan Jütte

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