00:00:04: Ein Podcast für Menschen,
00:00:06: die glauben, neu denken.
00:00:08: Und manchmal alles anzweifeln.
00:00:18: Herzlich willkommen zu AusGeglaubt.
00:00:21: Manu, schön bist du da.
00:00:23: Ja.
00:00:23: Mal wieder im Podcaststudio am Solgenauweg in Bern.
00:00:27: Wir haben uns länger nicht mehr geschafft.
00:00:29: Jetzt sitzen wir uns gegenüber, haben heute noch viel vor.
00:00:33: Und für euch ist ganz wichtig, heute lohnt es sich unbedingt, bis zum Schluss dran zu bleiben.
00:00:38: Es gibt nämlich noch was zu gewinnen, aber dazu kommen wir später.
00:00:42: Wir sprechen ja heute über das Buch Mein Name ist Eugen, das ein Jubiläum feiert und das neu aufgelegt worden ist.
00:00:52: Und wir, das sind Manu und ich, und uns trennt ja eigentlich eine halbe Generation, altersmäßig.
00:01:00: Aber dieses Buch haben wir beide gekannt und waren beide ganz begeistert von der Gelegenheit, das heute zu besprechen.
00:01:08: Manu, vielleicht sag du mal, was war deine erste Berührung?
00:01:12: Mit meinem Namen ist Eugen.
00:01:14: Ja, ich hab das.
00:01:16: Ich glaube nicht, dass Kind gekannt, sondern erst eigentlich im Erwachsenenalter entdeckt und dann aber mit Hochgenuss gelesen.
00:01:24: Soweit ich mich erinnere, war ich wirklich schon lange aus der Kindheitszeit raus.
00:01:30: Aber das ist eben die guten, das ist ja immer so, die guten Kindergeschichten, die kann man auch als Erwachsener richtig genießen.
00:01:37: Und wir haben das dann den Kindern so häppchenweise auch zu Gemüte geführt und dann natürlich den Film gesehen, als der rausgekommen ist, auch mit den Kindern, glaube ich, mehrmals haben wir den geschaut, weil das einfach ein irgendwie so ein Familienvergnügen ist.
00:01:50: Ich habe meine Kinder auch gefragt, die kennen das beide auch.
00:01:53: Vielleicht ist es für unsere deutschen Hörerinnen und Hörer gar nicht so berühmt und bekannt.
00:01:58: Mein Name ist Eugen, aber hier in der Schweiz ist das Das-Kinder-Buch und darüber werden wir heute sprechen, auch darüber, was dieses Buch so genial und vielleicht in einer gewissen Art und Weise zeitlos und besonders aktuell macht.
00:02:12: Ja.
00:02:13: Aber Manu, lass uns mal einsteigen mit Stoßgebet und Halleluja.
00:02:17: Was wählst du?
00:02:19: Ich nehme das Halleluja.
00:02:20: Gut.
00:02:25: Ja, bei mir geht's in großen Schritten auf den Jahresstart.
00:02:33: So wie
00:02:33: du sprichst.
00:02:34: Ich dachte, jetzt sagst du, bei mir geht's mit großen Schritten auf die Pensionieren zu.
00:02:42: Ja, also erst ... erst ... Muss er das so ins Schaufenster stellen, dass uns eine halbe Generation trennt und dann schiebt er mir schon ein nahendes Pensionsalter in die Schuhe.
00:02:54: Nein, Stefan, der Jahreswechsel steht bevor.
00:02:57: für uns alle natürlich, aber für mich ist es sehr einschneidend, weil ich ja meine Arbeitsstelle wechsle und ab Januar in den Räumen und in dem Gebäude arbeiten werde, in dem wir uns jetzt befinden und in dem du seit bald vier ...
00:03:14: seit drei Jahren bin ich hier.
00:03:15: Ja, gut,
00:03:15: drei Jahre Arbeit ist.
00:03:18: Und ich habe einen wunderschönen Abschied, einen Abschiedsfest bekommen letzte Woche und das hat mich sehr, sehr berührt.
00:03:29: Das war wirklich ein besonderer Moment und es ist natürlich auch irgendwo Traurig beziehungsweise, es fällt mir ja nicht leicht, das Reflap so hinter mir zu lassen.
00:03:42: Wir haben schon öfter beruhigt, dass wir unseren Podcast weiterführen, aber ich werde da nicht mehr angestellt sein.
00:03:49: Und da habe ich wirklich ein ganz tolles Team, mit dem ich sechs Jahre bald zusammenarbeiten konnte.
00:03:56: Und das war sehr berührend, aber es ist dann doch irgendwie ein Hallelujah-Wert, fand ich, unsere Abteilungsleiterin, meine Chefin, hat eine sehr rührende Abschiedsrede gehalten.
00:04:09: Das ist eine ihrer grandiosen Begabungen.
00:04:12: Ja, das
00:04:13: kann ich bestätigen.
00:04:14: Unglaublich, ich habe das mehrfach miterlebt, ja auch selbst.
00:04:19: Und Friederike kann wirklich Menschen beschreiben und in dem würdigen, was sie waren an diesem Ort, das ist unglaublich.
00:04:26: Unglaublich.
00:04:26: Und mit einem Elefantengedächtnis, das seinesgleichen sucht.
00:04:30: Also sie konnte sich nicht nur an unsere erste Begegnung anlässlich des Reformationsjubiläums, zwei Tausend und siebzehn erinnern, sondern wusste noch, wie kalt es damals war.
00:04:41: Es war minus elf Grad, da hat sie sich noch dran erinnert.
00:04:45: von da an dann quasi die meine Geschichte ins Rap-Lap und im Rap-Lap nachgezeichnet und das war so wertschätzend und bewegend und hat mir wirklich auch irgendwie gut getan, so gewürdigt zu werden.
00:05:02: Und das Team war mit dabei und hat mich beschenkt und hat den Abend mit mir genossen.
00:05:09: Und wir haben Burger gegessen, wir haben ein Video zusammengestellt, zu meinen Ehren mit viel Augenzwinkern hinweisen.
00:05:18: Wir haben Fotos angeguckt.
00:05:20: Ich habe ein Album bekommen, ein Fotoalbum, mit ganz vielen Eindrücken aus diesen letzten Jahren.
00:05:27: Also das war wirklich sehr, sehr berührend.
00:05:30: Ich wurde noch nirgends so würdevoll und wertschätzend verabschiedet, wie hier jetzt im Reflab.
00:05:40: Und das hat dann doch irgendwie auch geholfen, so auch dieses Kapitel langsam abzuschließen.
00:05:52: Von daher ist das mein Halleluja mit einem weinenden Auge, aber auch mit sehr viel Vorfreude auf das, was nächstes Jahr kommt.
00:06:01: Cool.
00:06:01: Es
00:06:01: freut mich, dass es so zu Ende gegangen ist und es ist ja nicht ganz das Ende.
00:06:07: Nein, wir auch sagen, wir bleiben ja immer ein Stückchen Reflap, auch wenn wir hier am Solgenauweg sitzen.
00:06:14: Ja, dann ja, steuere ich heute das Stoßgebet bei.
00:06:23: Und ich weiß, ich weiß, glaube ich, was kommt.
00:06:25: Du
00:06:26: hast es, du hast es.
00:06:27: Also, es ist so, in meinem Büro habe ich so einen kleinen Roadcaster Duo und mit dem kann man wunderbar Podcast aufnehmen.
00:06:34: und eigentlich dachte ich, dass ich alles eingerichtet habe, um mit Manu aufzunehmen und jetzt nur noch auf den Multitrack-Modus umstellen muss.
00:06:43: Bruce, der für uns die ganze Tontechnik macht, hat mir da wirklich was sehr liebevoll, aber halt schon auch direkt in nachdrücklich ins Gewissen geredet, dass es doch mehrere Spuren gäbe bei solchen Aufnahmen, wo man die auch nutzen dürfe und das würde dann auch die Verarbeitung sehr erleichtern.
00:07:04: Und ich habe das versucht und versucht einzurichten und Manu auch.
00:07:09: Und wir haben ChatGbt gefragt, wir haben gegoogelt, wir haben Videos geschaut.
00:07:13: Und das Ergebnis ist jetzt einfach, dass dieser Roadcaster Duo gar nichts mehr aufzeichnet und wirkt, als wäre er tot.
00:07:23: Ja, und das Ganze wirklich unter Zeitdruck, weil wir haben heute zwischen einer Sitzung und der großen Verabschiedung in der EKS von Frank Matwick wirklich nur wenig Zeit, um eine Podcastfolge aufzunehmen.
00:07:37: Deswegen habe ich wirklich gedacht, Herr, lass einen Blitz einschlagen in diesen Roadcaster Duo.
00:07:42: Ja, wir wollten eigentlich schon vor anderthalb Stunden etwa die Record-Taster drücken, von daher sind wir etwas im Verzug.
00:07:50: Ja, aber hat unser Laune keinen Abbruch getan, Manu?
00:07:54: Und gut gelaunt und gut unterhalten.
00:07:56: nach einer Woche, wo wir uns beide noch mal ein bisschen intensiver mit Mein Name ist Eugen.
00:08:01: beschäftigt haben, können wir jetzt zum Thema der Woche kommen.
00:08:09: Mein Name ist Eugen, das ist... Du hast es schon gesagt, ein legendäres Kinderbuch in der Schweiz eines, ganz sicher eines der erfolgreichsten Kinderbücher, Schweizer Kinderbücher überhaupt.
00:08:23: Neben Heidi, wahrscheinlich der Kassenschlager, über zweieinhalbfünfzigtausend Exemplare wurden verkauft.
00:08:32: Das ist die mehrere Sprachen übersetzt worden und jetzt wurde das neu aufgelegt.
00:08:38: in einer wunderschönen Jubiläums-Ausgabe mit neu kolorierten oder erstmals kolorierten Zeichnungen.
00:08:45: Und ich bin ehrlich gesagt, das ist ja auch ein bisschen der Anlass oder der Anstoß gewesen für diese, diese ausgeglaubt Aufnahme.
00:08:55: Ich bin erst im Gespräch mit der Verlegerin oder mit der Mitarbeiterin im Verlag, die wir beide gut kennen.
00:09:03: Mit Binja bin ich überhaupt drauf gestoßen, dass das Buch beim TVZ-Verlag, beim Theologischen Verlag, zürich erschienen ist.
00:09:12: Und das konnte ich zuerst gar nicht einordnen, weil ich das völlig unabhängig von Theologie und Kirche immer einfach als ein witziges und saufreches Kinderbuch wahrgenommen habe.
00:09:24: Also bei uns zum Beispiel in der Primarschule hatte das so den Status, dass wenn wir alle brav waren und eine gute Woche hinter uns hatten, Dann hat die Primarlehrerin uns eines dieser kleinen Kapitel vorgelesen am Schluss.
00:09:38: Und das Buch war ein wirklicher Schatz, weil das konntest du nicht einfach ausleihen in der Bibliothek.
00:09:43: Also das heißt, wir hatten nicht einfach den Zugang dazu und haben uns dann natürlich immer mega gefreut, wenn sie daraus vorgelesen hat.
00:09:51: Ich hätte das nie mit Gerche, Religion oder irgendwie solchen Themen in Verbindung gebracht.
00:09:56: Aber tatsächlich ist ja der Autor Klaus Schädelin Fahrer, also der War, Fahrer, hier im Bernischen, er war auch Politiker und als Autor dieses super erfolgreichen Kinderbuch ist natürlich auch Schriftsteller.
00:10:14: Er wurde in Bern geboren und starb in siebenundachtig, da war ich erst vier Jahre alt, auch in Bern.
00:10:24: Und schon zu Lebzeiten war mein Name ist Eugen, ein Riesenerfolg, der hatte hundertfünfzigtausend verkaufte Exemplare.
00:10:34: Das ist unglaublich, nicht nur für die Zeit, das wäre auch heute noch ein Riesenerfolg für ein Schweizer Kinderbuch.
00:10:42: Und vielleicht ... zum Spansten überhaupt gehört, dass Klaus Schädteln aber jetzt nicht ein Fahrer war, der gesagt hat, ich muss jetzt hier mal etwas machen für die Kinder, für die Jugend zu deren Erbauung und moralischer Sittlichkeit, sondern der hat sich eher drüber genervt, dass diese ganzen Kinderbücher immer so traurig
00:11:04: sind.
00:11:04: Aber du hast Heidi angesprochen, oder?
00:11:07: Heidi ist eine traurige Geschichte.
00:11:11: Heidi muss dann nach Frankfurt, wo sie gar nicht hin will und alles ist immer nicht lustig.
00:11:16: Und Klaus Schädler hat gesagt, eigentlich wollte ich einfach einen Kinderbuch schreiben, dass wenigstens ein bisschen lustig
00:11:22: ist.
00:11:22: Und das ist vielleicht auch so ein bisschen die Kognitive Dissonanz, die bei mir entstanden ist, als ich dann mitgekriegt habe, dass diese Geschichte von einem reformierten Pfarrer verfasst wurde.
00:11:34: ich jetzt irgendwie nicht erwartet.
00:11:36: Und das war ja auch programmatisch von dem Autorklaus Shadlin, dass er eben gerade nicht eine solche typische, moralistische Kindergeschichte und auch nicht so eine traurige Geschichte, wo immer jemand Wichtiges stirbt und dann irgendwie ... Zubt man zusammen beim Vorlesen vor seinen Kindern, weil man nicht weiß, ob man ihnen diese Tragödie jetzt zumuten will und so, sondern er wollte etwas programmatisch Freches und Lustiges schreiben, das nicht unmittelbar eine... moralische Lehre hat, die man dann draus zieht.
00:12:16: Also das sind ja, ich mein, bis heute gibt es unheimlich moralische oder moralistische Geschichten, aber damals, ich kenne diese Weihnachtsgeschichten, die man sich dann so in Familienrunde vorliest.
00:12:29: Und die sind witzigerweise, ob sie christlich sind oder nicht, die sind unfassbar, also da fließt das Moralin in Strömen und da ist dann immer irgendwie ein einer, der dann Herzlichkeit und Empathie lernt und merkt, dass er sich nicht nur um sich selbst kümmern, sondern sich für andere aufopfern soll und so.
00:12:53: Und es ist immer zum Teil schwer zu ertragen, weil die moralische Lehre aus der Geschichte so im Vordergrund steht.
00:13:03: Und das ist bei Eugen erfrischend anders.
00:13:06: Ja, und das beginnt schon mit dem Vorwort, weil dieser Roman, mein Name ist Eugen, erzählt ja aus der Perspektive des Ich-Erzählers Eugen.
00:13:16: Und Eugen ist fast dreizehn Jahre alt und der schreibt jetzt also diesen Roman schlussendlich und er tut dies ohne seine eigentlichen Motive zu verheimlichen.
00:13:27: In seinem Vorwort erklärt er das ganz gut.
00:13:31: schreibt, mein Name ist Eugen.
00:13:34: Das sagt genug, denn eine solche Jugend ist schwer.
00:13:37: Im nächsten Juli bin ich dreizehn Jahre alt und der Edward behauptet, dass sei ein Geburtsfehler, der sich leider nur sehr langsam korrigiere.
00:13:48: Am nächsten Neujahr, in acht Tagen, wird er vierzehn.
00:13:52: Und das sei doch ein ganz anderes Gefühl.
00:13:56: Die Idee mit diesem Vorwort ist nicht von mir, sondern vom Wrigley.
00:14:00: Das liegt mir schon lange, in den Ohren ein Buch zu schreiben.
00:14:05: Denn wer das tue, der gehe in die Geschichte ein und wenn man es dann noch auf einen zweiten und dritten Band bringe, bekomme man am Ende ein Staatsbegräbnis, und man führe den Leichnam auf einer Kanone in den sogenannten Invalidendom.
00:14:24: und sie, meine Freunde, werden meine Bare tragen und der Bundespräsident werde ihnen bis tief in die Augen blicken und in die Hand drücken.
00:14:35: Ja, und dann schreibt er noch.
00:14:37: Ohne einen passenden Schriftsteller wäre zum Beispiel der Robinson Crusoe
00:14:43: völlig
00:14:43: lackiert gewesen.
00:14:45: Man hätte ihn auf seiner Insel vergessen.
00:14:47: Darum sollte ich mich beeilen.
00:14:49: Ich brauche ja nur sämtliche Schicksalsschläge von uns braven Buben zu notieren, so sei der Weg zum Rum offen.
00:14:57: Also da wird quasi schon ... die ganze Geschichte eröffnet.
00:15:01: und auch die Perspektive von Eugen, der sich selbst keineswegs als irgendwie als Unruhe stifter oder so beschreibt, sondern der sich eigentlich als braven Buben bezeichnet, der nur leider vom Schicksal immer wieder heimgesucht wird.
00:15:19: Genau und er und seine Freunde werden auch gleich in diesem Vorwort vorgestellt.
00:15:23: Über Eugen haben wir jetzt schon was gehört.
00:15:25: Sein Name ist nämlich Eugen und das ist genug.
00:15:29: Kindheit ist schwer.
00:15:30: Zu seinen Freunden gehören auch Wrigley.
00:15:33: Wrigley heißt eigentlich gar nicht wirklich Wrigley, sondern Franz Stalter, aber der hat diesen Spitznamen wegen einem kleinen Maloer, das mit einem Kau Gummi passiert ist.
00:15:45: Und dazu gehören auch Edward.
00:15:48: Edward ist eher so ein grobber, sehr kräftiger Typ.
00:15:52: Und dann gehört noch Basteli dazu.
00:15:55: Und Basteli wird nicht wahnsinnig charmant beschrieben in diesem Vorwort.
00:16:01: Ich lese das auch kurz vor.
00:16:02: Zu letzt ist dann noch der Basteli.
00:16:05: Machen wir das kurz mit ihm.
00:16:07: Es lohnt sich nicht.
00:16:08: Er ist ein Milchkind.
00:16:16: Diese Beschreibung hat eine so entwaffnende Ehrlichkeit, man kann es sich gleich vorstellen, man kann sich auch wirklich vorstellen, dass ein Jugendlicher, ein dreizehnjähriger Jugendlicher so denkt.
00:16:30: Trotzdem haben die Formulierungen auch immer wieder etwas... Das so klingt, als würden sie Erwachsene nachahmen.
00:16:37: Oder machen wir es kurz.
00:16:41: Und das, was dann kommt, ist einfach brutal ehrlich.
00:16:45: Ja, der Stil des ganzen Buches ist irgendwo so erfrischend.
00:16:50: unverblümt und ehrlich und auch eben aus einer kindlichen oder jugendlichen Perspektive auf die Welt mit ganz viel trockenem Humor und ganz viel so auch irgendwie unvermittelter, unmittelbarer Weltbeobachtung.
00:17:08: Also ich finde, das ist ein Hochgenuss zu lesen.
00:17:13: Die Geschichten sind meines Wissens oder Einige der Geschichten sind zuerst irgendwie in einer Pfadfinder-Zeitung oder so erschienen.
00:17:21: Also der Klaus Schäddelin, der hat das, glaube ich, als junger Mensch, hat der die verfasst und dann in Pfadfinder-Freizeiten irgendwie zum Besten gegeben und wurde dann ermutig, daraus doch ein Buch zu machen.
00:17:35: Und das kann sich ja auch super vorstellen, diese Geschichten, besonders denke ich jetzt zum Beispiel an die Geschichte mit der Tante Melanie und dem zweiten Hochzeitskleid oder die Geschichte mit dem Ritter Eisenhut.
00:17:50: Das sind natürlich solche Geschichte, die eigentlich super für ein Lagerfeuer, oder?
00:17:55: Die sind nicht zu lang, sie haben einen Spannungsbogen, sie sind irgendwie witzig, ein bisschen nachdenklich wird man auch dabei.
00:18:04: Wir waren uns ja beides sofort einig, dass wir über dieses Buch sprechen müssen.
00:18:09: Auch jetzt gerade in der Weihnachtszeit, aber nicht einfach nur, weil wir ein Buch bewerfen wollen, weil wir sagen wollen, hey, Leute, das wär doch mal was, was ihr euch noch kaufen könnt oder bestellen könnt.
00:18:20: Sondern weil wir ja beide wirklich sofort gedacht haben, das ist ein mega wichtiges Buch für die Gegenwart.
00:18:29: Man kann so ein bisschen sagen, was ... Was hat dich da so gepackt?
00:18:33: Warum hast du gedacht, das ist ein Buch, das unsere Zeit gut tut?
00:18:39: Ja, es gibt ganz viele Aspekte.
00:18:41: Ich habe einerseits das Gefühl, hier wird noch eine so freie Abenteuerlust.
00:18:49: beschrieben, junge Leute, die irgendwie Flausen im Kopf haben und die alles Mögliche ausprobieren und auf dem Dachstock der Tante irgendwelche Parcours veranstalten und dabei Sammelstücke aus älteren Zeiten demolieren und die auch immer wieder ganz, sag ich mal, auch gefährliche Aktionen wagen, deren Gefahr ihnen gar nicht bewusst ist und so.
00:19:16: Aber so dieses, weißt du, dieses Dieses Verwegene, das zu geradezu so aufwachsenen Teenagern gehört und ich habe das Gefühl in unserer Zeit aus verschiedenen Gründen, findet das irgendwie nicht in gleicher Weise statt oder ist es nicht in gleicher Weise möglich.
00:19:40: Ohne jetzt die Vergangenheit.
00:19:41: Das ist ja auch immer die Gefahr, dass man das so verklärt.
00:19:44: Früher haben die Kinder noch friedlich im Wald gespielt und so.
00:19:48: möchte das nicht romantisieren, aber wir haben es erstens natürlich heute mit einer durch und durch digitalisierten Zeit zu tun.
00:19:56: Die Leute, viele Jugendliche und Kinder und auch Erwachsene erleben ihre Abenteuer, vor allem auf Netflix oder bei irgendwelchen Computergames.
00:20:04: Und wenn es da mal rausgeht und wenn man da mal irgendwie sich etwas traut, dann sind die Regulatorien von Eltern, Lehrer und starklicher Obrigkeit so fein eingestellt.
00:20:18: wie es halt früher nicht war.
00:20:19: Also da, ich meine, du kennst bestimmt auch entweder aus deinem Leben oder aus deiner Verwandtschaft und Bekanntschaft zu Geschichten von so halt diese Räubergeschichten, wie man früher erzählt hat, da haben wir mit vierzehn Jahren, haben wir beim Nachbarsbauern den Traktor geklaut und sind mit dem übers Feld gefahren und so.
00:20:39: Das ist ja heute in vielerlei Hinsicht, das geht ja alles gar nicht mehr, da hat man Verfahren am Hals, die Eltern lassen dich gar nicht... nicht mehr so weit raus oder frei spielen.
00:20:50: Das ist also die meisten Geschichten, die hier beschrieben werden, die könnten so heute nicht mehr passieren.
00:20:57: Einerseits, weil man sich gar nicht mehr geographisch so verlieren kann, wie das die Jungs da machen, weil jeder Google Maps natürlich auf seinem Handy hat, aber auch, weil die Eltern nach einer halben Stunde oder Stunde, in der die Kinder in dem Alter nicht zurück sind, sofort Alarm schlagen.
00:21:15: oder weißt du, ich Ich hab das Gefühl, es ist einfach ein befreiend ungezähmtes ... eine befreiend ... ungezähmte Kindheit, die da beschrieben wird.
00:21:26: Ja.
00:21:27: Und es ist irgendwie so, die haben große Freiräume, die können dann auch nicht einfach quasi geortet werden mit irgendeinem GPS-Tool.
00:21:36: Wo ist es?
00:21:36: Genau,
00:21:37: das wo ist es.
00:21:38: Gibt es nicht.
00:21:39: Und in diesen Freiräumen machen die ja beneidenswerte Erfahrungen.
00:21:45: Und das ist ganz bestimmt ein ganz wichtiger Teil.
00:21:48: Das hat ja auch Ralf Schlatter, der das unnütze vorwort.
00:21:52: vor dem nützlichen Vorwort geschrieben hat, so erwähnt, wo er vom Fluch des Mobilfunks gesprochen
00:21:59: hat
00:22:00: und auch sagt, wie würde das, wo heute funktionieren sollen, so was überhaupt noch zu erleben?
00:22:06: und gerade darum, sei dieses Buch in dieser Selbstverständlichkeit mit seinen Erzählungen so wichtig, mir fällt auch ein anderer Punkt auf, wo ich denke, dass mein Name ist Eugen, ein ganz wichtiges Buch ist für diese Zeit und zwar Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, wo wir einerseits für alles Normen und Regeln haben.
00:22:29: Also kein Elternabend in der Schule, ohne dass du Plassenregeln vorgestellt bekommst, dass es Schulhausregeln gibt, dass es sogar Pausenregeln gibt, dass es Regeln gibt.
00:22:41: für den Hauswirtschaftsraum und wie man sich darin zu verhalten hat.
00:22:45: Also es ist alles super reglementiert.
00:22:47: Jeder und jede muss immer auf diese Regeln ansprechbar sein.
00:22:54: Wie sagt man bei uns Zuni, für die Zwischenmahlzeit, die man den Kindern mitgeht, das darf dann
00:23:03: keine Schokolade sein und so weiter.
00:23:06: Und in dieses ganze reglementierte hinein kommt jetzt dieses Buch, das zeigt, dass eigentlich die großen Lernschritte, die Jugendliche machen, die Kinder machen, viel stärker Empathie basiert sind und viel weniger Regel basiert sind.
00:23:25: Also eine meiner allerliebsten Geschichten ist die Geschichte mit dem Gebiss.
00:23:32: Weiß nicht, ob du dich noch an die erinnerst.
00:23:34: Das war kurz vor Weihnachten heißt die Geschichte.
00:23:37: Und da wird ein Lehrer geschildert ein wirklich furchtbarer Lehrer, ein strenger Tyran.
00:23:46: Und der erwischt sie dann dabei, wie sie eine Katze ins Schulzimmer geschmuggelt haben, um ein Mädchen zu erschrecken, indem sie dieses Kettchen dann seine Schultasche legen, aber das Mädchen ist nicht mal hier.
00:23:58: Und dieser Lehrer Zacharias führt sich dann wirklich auf wie ein cholerischer Höhlenhund und schickt ihn vor die Tür, schmeißt die Katze aus dem ersten Stock, lässt sie bittere Prüfungen schreiben.
00:24:10: die klauen ihm dann das Gebiss, als er eingeschlafen ist und haben am Abend einen Ausflug mit der Pfaddi in den Wald.
00:24:18: Es ist eigentlich eine Art Waldweihnacht mit der Pfaddi.
00:24:21: Und da bei Kerzenschein und dem Feuer das brennt, machen alle irgendwie so einen inneren Prozess durch.
00:24:29: Und ja, man muss es lesen, es ist dann schön geschildert.
00:24:33: Sie sind sich zunächst ja gar nicht einig, dass sie das Gebiss wieder ausgraben wollen und zurückbringen wollen.
00:24:38: Und trotzdem ist das Gebiss dann am nächsten Tag wieder beim Lehrer Plus.
00:24:45: Eugen hat noch ein zusätzliches Gebiss bei der Tanze geklaut, und zwar von deren Ex-Mann, weil er sagt, die findet eh kein neuen Mann mehr, der dieses Gebiss gebrauchen könnte.
00:24:57: Und das herrliche daran ist, dass es eben nicht um Regeln geht, nicht einfach um Normen geht, sondern um ein Gefühl, das da entsteht, ein Mitgefühl mit diesem Lehrer, für den es jetzt vielleicht ganz bitter und beschämend ist, ohne diese Zähne da zu sehen.
00:25:13: Ja, und das ist mir auch aufgefallen an der Geschichte.
00:25:17: Übrigens, Klammerbemerkung, die Tante Melanie, deren verstorbener Mann, dessen Gebiss dann Eugen entwendet, weil er denkt, Gebiss ist Gebiss, das wird dem Lehrer auch passen.
00:25:28: Die Tante Melanie, die hatte eben eines einen Mann gehabt, wie Eugen im Vorwort beschreibt, der begreiflicherweise vor Jahrzehnten gestorben war.
00:25:37: Das sind so typische kurze Einlassungen, wo man einfach laut auflacht beim lesen und denken, ja, begreiflicherweise.
00:25:45: Und man vergisst
00:25:46: immer wieder, dass das ein Erwachsener ist, der das geschrieben hat, oder?
00:25:49: Ja, verrückt.
00:25:50: Und dann noch ein reformierter Pfarrer, genau.
00:25:52: Aber jetzt habe ich den Faden verloren.
00:25:54: Es ging mir eigentlich darum, dass das Buch für uns heute wichtig sein kann, weil wir alles versuchen, mit Regeln abzustecken, weil wir für alles Normen haben, die wir den Kindern mitgeben wollen, weil wir denken, dass sie dann gute Menschen werden.
00:26:10: Und dann hast dieses Buch, wo du merkst, nein, da passieren aber die großen Dinge eigentlich durch Empathie, durch Mitgefühl, durch auch durch Scheitern, dass sie selbst durchmachen, bei den Streichen, die sie ja dann oft selbst treffen.
00:26:25: Also denk an den Koffer, den er da in der Kuhscheiße versenken will.
00:26:30: Das sind alles Erfahrungen, die, ja, wo man vielleicht, meine Großmutter hätte gesagt, das Leben lehrt dich.
00:26:38: Ja, ja.
00:26:39: Und der Punkt, auf den es mir vorhin ankommt, du hast es gesagt, man spürt hier das Empathie.
00:26:49: dass Empathie ein Unterschied macht in dieser Geschichte, aber dass wir dann eben nicht so moralisch als Quintessence der Weihnachtsgeschichte dem Leser quasi ins Gesicht geschleudert, sondern es ist sehr subtil.
00:27:03: Ich finde das ganz bemerkenswert.
00:27:04: und noch einmal, es erstaunt mich umso mehr, dass das ein reformierter Pfarrer ist, der das geschafft hat, die Geschichte so zu erzählen, dass man merkt, da haben die Jungs jetzt und witzigerweise ja unabhängig voneinander.
00:27:17: der Eugen und Und zwei seiner Freunde haben gemerkt, irgendwie sind wir jetzt da zu weit gegangen und im Angesicht dieser Weihnachtsgeschichte beschließen sie... unabhängig voneinander, diesem tollwütigen Lehrer sein Gebiss zurückzugeben.
00:27:35: Aber es wird auch diese Geschichte, die endet dann, als man merkt, als der Lehrer wieder mit Gebiss auftaucht, aber es wird dann nicht die Lehre drausgezogen.
00:27:45: Und es wird schon gar nicht gesagt, darum, liebe Kinder, sollt ihr so etwas wie ein Gebissklauen nie tun.
00:27:53: Es war, es, es, es, umgekehrt wird eigentlich ein Schuh draus.
00:27:56: Es wird die, die, die ganzen Geschichten ermutigen eigentlich oder feiern auch die Freiheit und Frechheit und Unbedarftheit der Jugendzeit.
00:28:06: Aber sie machen deutlich, dass es Dinge gibt und das ist ja nicht auf die Jugend beschränkt.
00:28:12: Dass es Dinge im Leben eines jeden Menschen gibt, wo man im Nachhinein merkt, das war Irgendwie, das hat jetzt die Würde eines Menschen verletzt.
00:28:21: Oder
00:28:22: gar nicht so pädagogisch, sondern vielleicht genauso wie es Edward ja dann in den Wald hinausbrüllt.
00:28:28: Das war gemein.
00:28:29: Ja.
00:28:31: Und das, was so schön ist an dieser Erzählung ist, dass Edward jetzt nicht der hyperreflektierte ist, der dann mega gute Worte findet, um seinen Innern vom Zest darzustellen.
00:28:43: Vielleicht lese ich doch auch ganz ein bisschen noch daraus, weil ich finde das wirklich eine ganz starke Stelle auch im Buch.
00:28:50: Der Führer las die Weihnachtsgeschichte, die kenne ich schon auswendig von vielen vorlesen, aber heute war es ja ein wenig anders.
00:28:57: Entweder passte sie nicht so ganz zu mir oder ich nicht so ganz zu ihr, denn ich kann nicht behaupten, es habe mir wohl getan, als die Engel wieder einmal riefen, Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen einen Wohl gefallen.
00:29:13: Da war also der stille Wald und der Führer Lars, wie der Heiland auf die Erde gekommen sei, um den armen Menschen große Freude zu machen.
00:29:20: Aber hinter diesem Wald ging vielleicht im selben Augenblick ein alter Mann von übergebeugt und erschrocken seinem Hause zu.
00:29:29: Der Führer las von den Hirten auf dem Feld, wie sie zum Stahl kam, den Heil anzusehen.
00:29:34: Aber bereits vor dem Stahl draußen hatten meine Gedanken sie verlassen und es begann, da drinnen etwas zu kochen, bis es aus mir herausprummelte.
00:29:42: Das war gemein.
00:29:44: Und dann wurde ich rot.
00:29:46: Denn der Bastel ließ, er habe mich blöd an und ich merkte, dass ich laut gemummelt haben musste und ich schämte mich.
00:29:52: Und das Tolle ist aber, dass es nicht eine Ableitung ist, oder?
00:29:55: Es ist jetzt nicht eine Erzählung, wenn Gott Mensch wird und in einer Krippe liegt, wie verwundbar ist dann Leben und wie sollten wir zueinander schauen, sondern er kann sich gar nicht auf diese Geschichte, die er ja eigentlich kennt.
00:30:08: konzentrieren, weil er sie die ganze Zeit mit dem armen alten Zacharias verbindet, dem sie das Gebiss geklaut hat.
00:30:16: Und die Auflösung ist dann auch nicht so, dass Zacharias sagt, naja, ich lass es jetzt für einmal gut sein, aber ihr wisst schon, man darf niemandem das Gebiss klauen, sondern das Wrigley und, ich glaube, Wrigley und Edward, dem Lehrerverständnis voll zu blinzen, als er mit dem Gebiss in die Klasse kommt und der Lehrer sich dafür entschuldigt.
00:30:44: dass er die Katze gequält habe.
00:30:46: Und das zeigt, dass hier eine Augenhöhe entsteht und nicht einfach eine Deutungshoheit der Erwachsenen, die jetzt den Kindern wieder sagt, wie sie ist.
00:30:53: Ja, ja, genau.
00:30:55: Beide lernen etwas daran,
00:30:56: oder?
00:30:56: Ja, voll.
00:30:57: Übrigens, wenn hier so unbedarf vom Führer die Rede ist, man merkt, hier auch die schweizerische Herkunft der Geschichte.
00:31:04: Es gibt ganz viele Helvetismen in dem Buch und ganz viel, auch so schweizspezifische Ausdrücke.
00:31:11: Und in der Schweiz konnte man noch sehr viel unbedarfter vom Führersprechen aus, dass in Deutschland vielleicht in der fünften Zeitpunkt der Erstveröffentlichung der Fall war.
00:31:22: Und auch sonst ist ja das Buch... Es ist ja nach heutiger Perspektive natürlich nicht mehr politisch korrekt, da wird ganz viel.
00:31:30: Also, ich meine, die Lehrer, die scheuern auch ihren Kindern dann mal eine rein und so, also das ist ja mehr.
00:31:38: Genau,
00:31:38: also da merkt man natürlich die Signatur seiner Zeit, merkt man dem Buch schon an und doch würde ich sagen, es ist besser gealtert als die allermeisten Geschichten, die ich kenne.
00:31:52: Und ich finde es eben gerade auch aus.
00:31:55: jetzt für uns als reformierte Theologen und als reformierte Christen, finde ich das irgendwo spannend.
00:32:03: Ein Buch nochmal zu Gemüte zu führen, das von einem reformierten Fahrer geschrieben wurde und das eigentlich so ein transgressives Moment in sich trägt.
00:32:12: So ein bisschen ein etwas freches, etwas grenzüberschreitendes, etwas eine Ermutigung sich nicht... vor schnell einhegen und zämen und domestizieren zu lassen.
00:32:27: Es ist eigentlich auch eine Feier jugendlichen Leichtzins und jugendlicher Lebensfreude und ich finde auch deshalb das Buch irgendwo heute noch wichtig oder vielleicht wichtiger denn je, weil ich so ein bisschen, zumindest in meiner Sozialisierung das Gefühl habe, das Christentum gerade Christentum gläubiges, christlich gläubiges Leben oft so eben moralistisch überformt ist und eigentlich diese Entdeckerfreude und diese Abenteuerlust, die das Leben von Eugen und seinen Freunden auszeichnet, grundsätzlich verdächtigt und versucht ihn bürgerlich-kleinbürgerliche Bahnen zu lenken.
00:33:15: Deshalb finde ich das auch theologisch eigentlich spannend, was der Fahrer macht.
00:33:19: Also
00:33:20: darüber müssen wir unbedingt noch sprechen.
00:33:22: Das ist auch mein Hauptgrund, weshalb ich finde, wir müssen das bei ausgeglaubt besprechen.
00:33:27: Aber lasst mich noch ganz kurz, weil es so gut passt zu dem, was du gesagt hast.
00:33:31: Die Lehrerzeitung, die Schweizerische Lehrerzeitung erwähnen, heute heißt die Schweizer Lehrerzeitung oder ähnliche Fachmedien.
00:33:41: Die haben die Geschichte, neunzehnt, sechsundfünfzig, scharf als an der Grenze zu kitsch und schund kritisiert und haben davor gewarnt, dass diese Erzählungen eine Gefahr für die Jugend sind.
00:33:57: Und vielleicht, Manu, lass uns noch auf einen Punkt inhaltlich eingehen, bevor wir ein bisschen auf die Metaebene wechseln und uns fragen, was eigentlich Theologie davon lernen kann von diesem Buch, das der Fahrer so herrlich und pädagogisch geschrieben hat.
00:34:13: Lass uns noch darauf eingehen, welche Rolle das Scheitern spielt.
00:34:16: Du hast ja dieses Vorwort, das unnütze Vorwort auch schon erwähnt, da wird ja vom Scheitern Gehen gesprochen.
00:34:25: Also quasi, dass es ein Gen des Scheiterns gibt, eine DNA vielleicht, die diese Geschichten aber auch die Jungs, die in diesen Geschichten Hauptrollen spielen, durchzieht, dass das eben nicht einfach ungebrochene Erfolgstories sind und auch nicht einfach Geschichten, wo man sagt, so und daraus habe ich A oder B gelernt, sondern das Scheitern selbst scheint Und zwar jetzt nicht in diesem Enhancement-Sinn.
00:34:53: Du hast ja ja auch schon mal mitgemacht an so einem Abend, wo man erzählt, ich bin gescheitert, aber das war dann am Schluss doch gut.
00:35:02: Sondern es bleibt irgendwo auch beim Scheitern selbst.
00:35:06: Ja, ich finde, das hat mich auch unmittelbar eingeläuchtet als der Autor des Vorworts.
00:35:14: Dieser Ralf Schlatter heißt er.
00:35:16: Das ist ein Schweizer Schriftsteller und Kabarettist, der hat da ein paar Seiten zu Beginn jetzt in dieser Jubiläumsausgabe beigesteuert.
00:35:24: Und das haben wir sofort eingeläucht.
00:35:25: Das ist ein bisschen die Unterschwellige oder eine... Eine Botschaft oder ein Aspekt, der wie mitgeführt wird in dieser Geschichte.
00:35:36: Die versuchen alles mögliche, diese Freunde, diese Jungs, diese Vier.
00:35:40: Und es geht eigentlich praktisch alles schief.
00:35:43: Also es kommt nie so, wie sie es geplant haben.
00:35:46: Sie haben die Idee, den Ridley in eine Ritterrüstung zu stecken, die sie im Historischen Museum in Bern entdecken und denken, das wäre eine gute Idee.
00:35:57: Und dann geht dieser Helm nicht mehr ab und sie kriegt.
00:36:00: diesen Helm nicht mehr von diesem Kopf abgezogen.
00:36:03: Und so geht das in einem Fort.
00:36:06: Alles Mögliche wird ausprobiert mit witzigen Ideen und Absichten.
00:36:11: Und es kommt eigentlich immer anders und oft wird ein Riesendesaster daraus.
00:36:17: Und doch würde man die Jungs zurückschauen auf ihre Kindheit und ganz bestimmt sagen, wir hatten eine glückliche Kindheit.
00:36:26: Es ist unheimlich viel schief gegangen, aber dieses Scheitern, das gehörte irgendwie dazu und dem hat man auch Raum gegeben.
00:36:37: Und wie du gesagt hast, es wird dann auch in dem Buch nicht wieder moralisch verwursstet oder selbst optimierungsmäßig verwursstet im Sinne von ja und aus diesem Scheitern habe ich dieses Learning gezogen und dieses Learning, nein.
00:36:54: Die haben flausige Ideen und setzen sie um und setzen da frei nach Chaostheorie irgendwelche Stürme in Gang, die sie gar nie beabsichtigt haben.
00:37:07: Und das Scheitern bezieht sich ja dann nicht nur auf die einzelnen Geschichten, sondern es bezieht sich ja eigentlich auf das ganze Buchprojekt, das Eugen verfolgt.
00:37:16: Und das ist ja wirklich witzig, oder wenn man sich überlegt, was diese Schweizer Lehrerzeitung geschrieben hat, also dass dieses Buch schädlich sei, sei nahe am Kitsch, es ist ein schlechtes Buch.
00:37:29: Buch hat ja ganz gegen Ende dann einen Brief drin und zwar einen Brief von August Klammet, dem Deutschlehrer, der dieses Manuskript konfistiert hat und Eugen nun ein Feedback schreibt.
00:37:46: Und vielleicht lese ich daraus auch vor, weil es dann nämlich wirklich eigentlich die Klammer um die ganze Erzählung ist, die in einem Scheitern endet.
00:37:55: Also dieses Kinderbuch endet im Scheitern.
00:38:00: Er schreibt dann, der Lehrer mehr schreiben, hieße deinem Geschreibsel zu viel Ehre antun.
00:38:06: Zum Schluss lasst ihr von einem Menschen und ich darf beifügen von einem älteren Kameraden, der in diesen Dingen über Erfahrung verfügt, noch einmal sagen, ein Schriftsteller oder ein Dichter bist du nun einmal nicht und wirst es auch nie sein.
00:38:23: Darum Schuster bleibt bei deinen Leisten.
00:38:26: Sei du etwas fleißiger und aufmerksam in der Schule und etwas botmäßiger zu Hause, dann ist das eine höhere Leistung als diese verunglückte Schriftstellerei.
00:38:38: Auf dich passt das, was Wilhelm Busch eins so trefflich gesagt hat.
00:38:43: Wenn einer, der mit Mühe kaum gekrochen ist, auf einen Baum schon meint, dass er ein Vogel wäre, so ehrt sich der.
00:38:52: Eugen geht das nahe, der nimmt sich das zu Herzen und er lässt das Buch dann folgendermaßen enden.
00:38:59: Da liegt dieser Brief also zu Oberster auf meinem Buch.
00:39:02: Mir ist die Lust am weiterschreiben vergangen, alle Mühe, warum sonst?
00:39:06: Ich bin ein schlechter Mensch mit einer niedrigen Gesinnung.
00:39:10: Das ändert für mich alles.
00:39:13: Und überhaupt, es hat sich vieles geändert während des Jahres, wo ich schrieb.
00:39:18: Der Wrigli zum Beispiel hat den Stimmbruch bekommen und er sagt, mit uns Zeuglingen verkehre er nicht mehr.
00:39:24: Er schmiert sein Haar mit Preamtine ein und trägt an seinem Hemd einen Schlips.
00:39:29: Ich begreife ihn nicht mehr.
00:39:32: Vor drei Tagen zum Beispiel lag auf dem Tisch seine Brieftasche, die er sich zugelegt hat.
00:39:38: Was lag darin?
00:39:39: So frage ich ein Foto von einem Mädchen und dahinter lag ein Zettel, auf dem ein Regles Handschrift zu lesen steht.
00:39:46: Wenn ich an deinem Fenster stehe, in monnten heller Nacht wünschte ich, dass ich dich hole, dass ich dich seh, darum gebe ich stark Obacht.
00:39:57: Das gab mir einen Stich.
00:40:00: Also hat sich Regle verändert, aus dem Buch wird nichts.
00:40:04: So, Schluss.
00:40:05: Ja.
00:40:05: Und
00:40:06: das finde ich so krass.
00:40:07: Also nicht nur das Geschichten von Scheitern erzählt werden, sondern das Buch selbst ist ein gescheitertes Projekt.
00:40:14: Natürlich hat dann die ganze Wirklichkeit dieser Einschätzung nicht recht gegeben.
00:40:22: Die Lehrerzeit hat ihre Rolle gut gespielt darin.
00:40:25: Aber ich glaube, das ist etwas ganz Herliches.
00:40:30: ein Dach über alles gespannt werden muss, das nicht ein grosser Sinn gefunden werden muss, sondern dass es als Scheitern mit dem Scheitern aufhören darf.
00:40:39: Ja, ja.
00:40:40: Und es ist ja witzig, dass der Autor eigentlich die Kritik der Lehrerzeitung in seinem Buch schon vorwegnimmt, dass quasi der Lehrer im Buch dem Eugen klarmacht.
00:40:50: Also das taugt jetzt gar nichts, das sind ja alles Lausbubengeschichten, die es am nötigen Respekt schreibt, ja auch noch, am Respekt vor den... seinen Eltern und den Lehrern gemangen lassen.
00:41:03: Das ist überhaupt ein Thema, das sich auch durch dieses Buch zieht.
00:41:10: Ich glaube, das ist eben eine Unterstellung, wenn man sagt, einfach eine Respektlosigkeit.
00:41:14: Aber es ist eine eine herausfordernde Haltung Autoritätspersonen gegenüber.
00:41:21: Also die Eltern, die Lehrer, Polizisten treten in dieser Geschichte auf und das sind so die klassischen Autoritätspersonen und an sie geraten die Jungs immer und an ihnen reiben sie sich auch ein Stück weit auf.
00:41:38: Und ich finde das auch spannend, dieses Verhältnis zu Autoritäts... Personen, weil ich das Gefühl habe, dass es in den gerade in christlichen Kreisen, je nachdem, ist das auch in einer Art und Weise eingeimpft oft die mich dann schon fast reizt, ein bisschen mehr Rebellion zu wagen, weißt du?
00:42:02: Ja, das hat ich so
00:42:03: versteht.
00:42:03: Jetzt sind wir eigentlich bei dieser spannenden Frage angekommen, oder was?
00:42:08: Was kann jetzt Theologie von diesem Kinderbuch lernen?
00:42:11: Ja.
00:42:12: Und du hast jetzt den Punkt schon genannt, oder?
00:42:15: Diese Skepsis gegenüber Autorität.
00:42:18: Und vielleicht auch diesen Modus der Rebellion gegen diese Autorität.
00:42:22: Ich glaube auch, dass das ein wichtiger Punkt ist.
00:42:25: Mir ist noch ein anderer Punkt aufgefallen.
00:42:27: Also ich weiß nicht, ob du das auch immer so wahrnimmst, aber ich hab das Gefühl in... immer wie mehr Diskussion, wenn es darum geht, was der Beitrag christlicher Theologie zu irgendeinem Thema sein könnte, egal, ob das jetzt Menschenrechte sind oder ob es die Vermittlung christlicher Werte sind oder die Wahrheit der Bibel ins Gespräch bringen oder so.
00:42:50: Dann sagen Theologinnen und Theologen und Fahrerinnen und Fahrer ständig Dinge wie, ja, wir müssen halt wieder mehr Geschichten erzählen.
00:42:59: Es geht um das Narrative.
00:43:01: Man muss die Geschichte Leben lassen, oder?
00:43:04: Und ich habe eine tiefe Skepsis gegenüber dieser Idee, weil ich glaube, dass es sehr oft eine Flucht ist, davor zu sagen, was man wirklich meint.
00:43:14: Das ist so.
00:43:14: das eine und das andere ist, dass ich denke, dass nicht selten Geschichten dazu missbraucht werden, etwas zu illustrieren, was man schon für wahrhält.
00:43:25: Also gar nicht, dass man die Welt ganz genau wahrnimmt und beschreibt oder sich wirklich auf eine Geschichte einlässt, sondern dass man die Geschichte quasi, wie soll ich sagen, kidnapped, um damit etwas zu demonstrieren oder zu beweisen oder zu zeigen, was man aber eigentlich schon völlig unabhängig von dieser Geschichte immer schon gewusst hat.
00:43:47: Und ich glaube, da ist aber Klaus Schädelins, mein Name ist Eugen, ganz anders.
00:43:52: Ich glaube wirklich nicht, dass der das geschrieben hat in einer Idee, ich vermittel jetzt hier christliche Werte oder ich schreibe jetzt hier ein Buch, das zeigt, wie frei Jugend eigentlich sein sollte.
00:44:05: Sondern ich glaube, das war wirklich die Lust am Erzählen, auch das Beobachten von Streichen, die andere gemacht haben und diese Freude an dieser Freude, die daraus entsteht.
00:44:18: Ja, das glaube ich auch.
00:44:20: Er sagt ja selber, dass seine Absicht mit dem Buch in allererster Linie gewesen wäre, Menschen ein Lachen abzuringen und etwas Witziges zu erzählen, dass man seinen Kindern und seinen Enkeln gerne noch weiter erzählt.
00:44:38: Es war ja auch ein.
00:44:41: Die erste Ausgabe ist kurz vor Weihnachten erschienen.
00:44:44: Es passt auch zu unserer Weihnachtsfolge.
00:44:47: Und die ist auch so ein Buch gedacht, dass man den Kindern auch vorlesen kann.
00:44:54: Und die Kinder dann irgendwann auch selbstständig lesen.
00:44:57: Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich deine Skepsis gegen den ... gegenüber dem Narrativen oder dem Erzählen.
00:45:10: Ja, wenn es, wenn das Erzählen nur
00:45:13: ...
00:45:14: Wie sagt man, Staffage ist für nur eine Ausschmückung dessen ist, was man ohnehin schon weiß.
00:45:23: Dann würde ich das auch ablehnen.
00:45:26: Das ist ein bisschen so, wie wenn du dann ein Theaterstück spielst und es dann erklärst nachher und sagst, was das Theaterstück jetzt zu sagen hat.
00:45:34: Ja, aber
00:45:35: würd' du nicht sagen... Sorry, das ist nämlich jetzt wunderbar, weil du sprichst jetzt im Konjunktiv.
00:45:41: Aber würd' du nicht sagen, das ist das ganz normale, was... ständig passiert in religiöser Kommunikation.
00:45:47: Ja, das kann sein.
00:45:51: Ich war jetzt überrascht, dass du das in die Richtung gezogen hast, weil ich hätte jetzt genauso gut auf der Grundlage von Mein Name ist Eugen sagen können.
00:46:00: Deshalb könnte es wichtig sein, auch für reformierte Theologinnen und Theologen sich zu wagen, Geschichten zu erzählen und nicht nicht irgendwelche Glaubenswahrheiten aufzuzählen oder zum Besten zu geben, und zwar auf dem Hintergrund, dass Geschichten immer einen Bedeutungsüberschuss haben und immer eine Interpretationsoffenheit haben.
00:46:24: Ja, aber
00:46:24: man, genau das würde ich auch sagen, oder?
00:46:27: Ich glaube nur, dass es... Sehr, sehr häufig der Fall ist, sobald wir pädagogisch werden und ganz schlimm, wenn wir teologisch pädagogisch werden, dass wir dann Geschichten immer schon in einem Verwertungszusammenhang erzählen.
00:46:40: Also nachdem ich dir die Geschichte erzählt habe, solltest du verstanden haben, das.
00:46:44: Und ich glaube, das Geniale ist letztendlich, dass hier eine Geschichte erzählt wird ohne diese Absicht und damit erfüllt sie genau das, was wir alle ständig probieren.
00:46:56: Und man könnte das jetzt, wenn man es theologisch deuten will, auch so deuten, dass man sagt, ja, da ist irgendwo ein Vertrauen in einen heiligen Geist oder in eine gute Kraft oder was auch immer, die hilft, dass das genaue Beschreiben beobachten, dass sich auf eine Geschichte einlassen, selbst aus sich heraus etwas freisetzt, was sich nicht schon moralisch intendiert haben muss.
00:47:21: Ja, ja.
00:47:22: Genau, so würde ich das auch unterschreiben und würde mich eigentlich sehen nach Geschichten oder mir wünschen.
00:47:31: Ich würde mir auch wünschen, ich kann Sie selber so erzählen, Geschichten, die man im Nachhinein nicht noch erklären und deuten muss und dann auf eine Interpretation festschreiben muss, sondern die einen Reichtum in sich tragen und Menschen irgendwie berühren oder befreien.
00:47:47: und würde man nachher zehn Menschen fragen, warum sie diese Geschichte berührt hat oder warum ihnen diese Geschichte nachgeht, würde man zehn verschiedene Antworten kriegen.
00:47:56: Ja, genau.
00:47:57: Das finde ich eigentlich das faszinierende an Geschichten auch.
00:48:00: Und es rührt doch, also zum Beispiel diese Geschichte kurz vor Weihnachten.
00:48:05: Das rührt bei mir wirklich an Gefühle, die ich selbst kenne seit meiner Jugend, dass ich vielleicht etwas getan habe, was dann in einem Moment, wo es still wird und ich ein bisschen zu mir selbst komme, irgendwo bereue und hinterfrage und denke, ah, hab ich da nicht übers Ziel geschossen.
00:48:23: Und das ist für mich Zehntausendmal krasser, das so zu lesen, weil das mir dann wirklich nahe geht, als wenn jemand sagen würde, ja, musst schon aufpassen, dass du Leute nicht verletzt oder überfährst mit dem, was du sagst oder tust.
00:48:37: Das hat absolut keine Wirkung.
00:48:39: Aber das andere, das dann so in einer Geschichte zu lesen, ich kann mir das so gut vorstellen, wie es einem entfernt, das war gemein.
00:48:46: Oder also dieses ... Das wirklich zu fühlen und zu sagen, das ist so lebensnah, da hab ich wirklich das Gefühl, ja, das kennen wir irgendwie alle.
00:48:56: Ja, und noch einmal daraus dann nicht den Schluss zu ziehen, deshalb verbiete ich mir alle allzu spontanen Aktionen, alle Handlungen, die irgendwie ... den Erwartungen widersprechen oder über die Stränge zu schlagen scheinen oder irgendwie so gerade nicht dann so einen moralistischen Schluss zu ziehen und aus diesem Erkenntnismoment, das war gemein, dann eine Regel zu machen, die mein Handeln fortan in engere Bahnen lenkt und sich dann nicht mehr erlaubt dieses dieses auch vielleicht risikohaftes Hafte, dieses spontane, dieses auch ein bisschen manchmal grenzüberschreitende Element mitzuführen.
00:49:50: Ich lese halt auch die Jesus-Geschichten so.
00:49:52: Ich weiß da, man kann das ganz unterschiedlich wahrnehmen.
00:49:57: die Jesus-Geschichten eigentlich immer als sehr erfrischende Antithese zu einem harmlosen, domestizierten, kleinbürgerlichen Lebensentwurf gelesen, weil er eigentlich auf Schritt und Tritt Leute überraschen und Grenzen überschreitet, nicht in dem Sinne, dass er jetzt die den Wert anderer Menschen oder ihre Würde überfährt oder nicht achtet, aber in dem Sinne, dass er durchaus riskiert und zwar wiederholt, Menschen auch vor den Kopf zu stoßen und getflogenheiten, ungeschriebenen und geschriebenen Gesetzen, gesellschaftlichen und religiösen Gesetzen auf Schritt und Tritt einfach entgegenhandelt und seinen, ich sage mal, seinen Intuitionen stärker folgt als es... viele protestantische Christenmenschen in unserer Zeit wahrscheinlich wagen würden.
00:50:59: Ja, also das kann ich gut verstehen.
00:51:02: Und ich glaube, ich weiß, was du meinst.
00:51:03: Ich selbst fremdle immer ein bisschen mit diesen Gleichnissen, weil sie mir dann doch so pädagogisch scheinen.
00:51:08: Weil schon irgendwie klar ist, was ich jetzt daraus lernen soll.
00:51:12: Und dann ist es noch so, dass die Jünger es dann doch nicht verstehen.
00:51:15: Und dann muss man ihnen auch noch das Gleichnis erklären und so.
00:51:18: Aber lass uns das als Zielfrage abhaken und uns einfach darauf einigen, dass es vielleicht in der Bibel manchmal besser und schlechter gelungen ist, aber bei meinem Namen ist Eugen durchgehend sehr gut geklappt.
00:51:31: Wenn wir jetzt gerade schon so für Risiko plädiert haben und auch dafür gefährliche Erfahrungen zu machen, man, wo ich Blick auf den Stuhl neben dir, da hast du noch zwei Geschenke, die wir verlosen wollen, die gefährlich sind und ein weiteres, das zwar nicht gefährlich ist.
00:51:50: Aber unterhaltsam, erzähl mal.
00:51:53: Ja, wir haben vom TVZ-Verlag, haben wir einerseits ein Exemplar dieser wunderschönen, neu illustrierten, gebundenen Jubiläums-Ausgabe gekriegt und dazu haben sie zwei, sie haben Taschenmesser Schweizer, Victorinox Original Taschenmesser, mit Mein Name ist Eugen Logo drauf, hergestellt, quasi begleiten, dass Merchandise zu dieser Neuausgabe.
00:52:23: Und wir haben zwei davon gekriegt und können die an unsere Hörerinnen verschenken, verlosen.
00:52:30: Genau, und wir machen das einfach so.
00:52:32: Ihr schreibt entweder eine E-Mail an manuell.schmidt.reflab.ch oder ihr schreibt ans Reflab auf Instagram per Direct Message.
00:52:45: Schreibt da bitte kurz rein, Messer oder Buch und erwähnt entweder... Die Lieblingsgeschichte bei Mein Name ist Eugen, die ihr ganz besonders gerne mögt oder eine Person, für die ihr dieses Geschenk ganz gerne hättet und warum.
00:53:02: Und dann verlosen wir das unter allen Einsendungen und ihr kriegt das noch vor Weihnachten zugeschickt.
00:53:10: Also wir verlosen das an die ersten, die sich melden, oder sonst ...
00:53:16: Nein, ich hab mir gedacht, wir ... Nein, Manu, das ist Fies.
00:53:21: Weil was macht jetzt jemand, der am Donnerstag, er ist den Podcast, der hat ja dann keine Chance mehr.
00:53:27: Ich würd sagen, wir machen das so.
00:53:28: Wir warten bis Freitag.
00:53:31: Und dann machen wir uns kleine Zettelchen mit den Namen, greifen ins Glas und ziehen die raus.
00:53:37: Und dann haben wir einfach zwei Messer und ein Buch.
00:53:40: Und wir machen die Messerzettelchen in einen Topf und die Buchzettelchen in einen Topf.
00:53:46: Gut, so machen wir es.
00:53:48: Ich sage jetzt aber um... Endlose Korrespondenz zu vermeiden.
00:53:52: Wir benachrichtigen alle, die gewonnen haben.
00:53:55: Ich kann nicht garantieren, dass ich allen zurückschreibe, die sich bei mir melden, weil ich sonst möglicherweise aus dem E-Mail schreiben nicht mehr rauskomme.
00:54:04: Aber wenn ihr was gewonnen habt, dann werdet ihr es mitkriegen.
00:54:08: Wir losen das am Freitag aus.
00:54:10: Und
00:54:10: wenn ihr nicht gewonnen habt, nicht so schlimm, man kann das alles bestellen.
00:54:13: Wir posten euch dazu in den Shownotes auch noch ein Link, wo ihr das kriegt.
00:54:19: Genau, und eine kleine herzliche Einladung zum Schluss können wir auf jeden Fall anfügen, dieses Buch sich zu gönnen oder es jemanden zu verschenken.
00:54:29: Es ist noch nicht zu spät Weihnachtsgeschenke zu kaufen oder zu bestellen.
00:54:34: Wenn ihr da flink seid, dann kriegt ihr das höchstwahrscheinlich noch vor den Festtagen und könnt es unter den Weihnachtsbaum legen.
00:54:43: Ja, Manu, apropos Weihnachtsbaum.
00:54:46: Vielleicht sollten wir unseren Hörerinnen und Hörern noch kurz sagen, wie es weitergeht und wann es weitergeht mit uns.
00:54:53: Ja, also es geht, wie wir auch schon... angekündigt haben, mit ausgeglaubt weiter, dass wir führen das fort in nächsten Jahr und sind dann beide immer vor Ort und können wöchentlich wieder aufnehmen, wann die erste Folge kommt.
00:55:11: Ich würde jetzt mal sagen, auf jeden Fall... Im Januar.
00:55:17: Also wahrscheinlich Mitte Januar werden die erste Folgen.
00:55:20: Und das ist natürlich für alle, die es noch nicht getan haben, eine super Gelegenheit, uns bei Spotify oder Apple Podcast oder wo auch immer ihr sonst Podcast hört zu abonnieren, weil dann kriegt ihr immer automatisch eine Info, wenn eine neue Folge aufgeschaltet wird.
00:55:38: Euch allen wünschen wir noch eine wunderschöne Adventszeit, ein ganz, ganz schönes, besinnliches, fröhliches Weihnachtsfest, einen guten Übergang zwischen den Jahren und wir freuen uns, wenn wir uns auf der anderen Seite wiedersehen.
00:55:55: Bis dann, führt euch Gott.
00:55:56: Tschüss, macht's gut.