Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

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»Ich glaube nicht, dass Liebe nett ist.«

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Manuel ist überzeugt, dass Liebe nicht nett ist. Diese Aussage richtet sich vor allem gegen die Verbürgerlichung und Verharmlosung des Christentums: Jesus verkörperte die Liebe Gottes, aber nicht die Nettigkeit einer Schrebergarten-Turnverein-Gesellschaft… Stephan kann hier nur begrenzt mitgehen. Gehört die Bürgerlichkeit des Christentums nicht zur Tatsache, dass Jesus eben nicht wie erwartet wiedergekommen ist, sondern vielmehr Jahrtausende auf sich warten lässt? War es nicht klar, dass sich das Leben von Christen schon fast zur Antithese dessen entwickelt musste, was Jesus von Nazareth in seiner kurzen, umtriebigen und tragischen Existenz erlebt hat? Genügend Stoff für hitzige Diskussionen also!


Kommentare

by Irene G. on
Wenn unter "Liebe" die Liebe des (christlichen) Gottes gemeint ist, dann ist diese definitiv nicht nett. "Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn gab" (Joh 3,16). Und das ist zumindest für diesen einzigen Sohn alles andere als "nett". Dass dieser Sohn hinwiederum bereit ist, alles herzugeben für die Menschen, um die Liebe seines Vaters zu erfüllen ist auch nicht "nett", wir wissen ja, wo dieser Weg hingeführt hat, nämlich ans Kreuz. Ein ähnliches Lied von der Gottesliebe könnte auch Isaak (im islamischen Kontext Ismael) singen, der kurz davor stand, dass sein Vater Abraham ihn aus Liebe zu Gott geopfert hätte. Liebe ist also eng verknüpft mit "Opfer" und schliesslich auch Tod, wovon eigentlich alle grossen Liebeserzählungen ein Lied singen. Und damit wären wir auch bei der "Angst", die ihr in eurem Gespräch ins Spiel bringt. Weil wir um unsere nackte Existenz und um unser Ego bangen, sind wir nur begrenzt fähig zu lieben und stossen damit auch immer an unsere Grenzen. Ein wohleingerichtetes bürgerliches Leben ist in gewissem Sinne auch eine Absicherung gegen die Liebe und ihre Abgründe. Aber wer könnte das schon jemandem verübeln, dass er nicht Jesus am Kreuz spielen will? Eigentlich ist diese Rolle ja für die Spinner reserviert. Oder für Selbstmordattentäter im schlimmsten Fall. Ich pflichte darum vollkommen bei, dass Liebe nicht nett ist.

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Über diesen Podcast

Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg steht. Und klar: Beide wissen es auch nicht wirklich. Aber vielleicht regt es dich an zum Mitdenken. Oder es regt dich auf und du magst mit ihnen streiten. Oder du schreibst ihnen einfach mal, was du nicht mehr glauben kannst oder musst oder willst.

von und mit Manuel Schmid & Stephan Jütte

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