John Eldredge: Der ungezähmte Mann
Eva wurde inmitten der üppigen Schönheit des Gartens Eden erschaffen. Adam dagegen, Sie werden sich erinnern: Adam wurde außerhalb des Gartens erschaffen, in der Wildnis. Im Bericht über die Ursprünge der Menschheit, im 2. Kapitel des Buches Genesis, wird es ganz deutlich gesagt: Der Mann wurde im Ödland erschaffen, im Busch. Er entstammt dem ungezähmten Teil der Schöpfung. Erst später wird er in den Garten Eden gebracht. Seit dieser Zeit, von allem Anfang an, waren Jungen nie im Schutz der Woh-nung zu Hause, zog es Männer unwiderstehlich auf Entdeckungsreise. Wir wollen zurück in die Wildnis. Allein schon die Sehnsucht danach macht uns lebendig. Jemand hat gesagt: Wenn ein Mann in die Berge kommt, dann kommt er nach Hause. Das Herz eines Mannes ist im tiefsten Grunde unge-zähmt, und das ist gut. Ein Naturbursche sagte: ‹Wenn ich in einem Büro sitze, bin ich nicht lebendig. In einem Taxi bin ich nicht lebendig, und auch auf dem Bürgersteig nicht.› Amen dazu. Und die Konsequenz daraus? ‹Hör niemals auf, Neuland zu entdecken.› (John Eldredge: Der ungezähmte Mann, 18f.)
Es gibt drei tiefe Wünsche, die ich meinem Herzen so tief eingeprägt finde, daß ich inzwischen weiß: Ich kann sie nicht länger leugnen, ohne meine Seele zu verlieren. Diese Sehnsüchte sind entscheidend dafür, wer und was ich bin und wie ich sein möchte. Ich beschäftige mich mit dem, was Jungen im Kin-desalter tun und träumen; ich forsche in und zwischen den Zeilen der Litera-tur. Ich höre genau zu, was mir viele, viele Männer über sich erzählen, und so bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß diese Sehnsüchte universell sind – ein Schlüssel zum Geheimnis der Männlichkeit an sich. Sie sind vielleicht mißverstanden, fehlgedeutet und verdrängt worden, aber sie sind im Herzen jedes Mannes vorhanden: eine brennende Sehnsucht danach, einen Kampf zu bestehen, ein Abenteuer zu erleben – und eine Prinzessin zu retten. (John Eldredge: Der ungezähmte Mann, 25.)
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