Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

«Heart of Worship» («When the Music Fades»)

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Das heutige Lied hat eine bemerkenswerte Hintergrundgeschichte. In der Kirchgemeinde des Musikers Matt Redman in England schienen sich die Gottesdienste ausgehöhlt zu haben. Man sang immer noch dieselben Lieder und bot den Besuchern eine anständige Performance – aber irgendwie fehlte der Musik auf einmal «die Seele». Eine zeitlang wurde in der Kirche darum gar keine Musik mehr gespielt, bis dann Matt Redman mit dem Lied «Heart of Worship» zum Ausdruck brachte, wonach sich die Gemeinde sehnte: Eine Rückkehr zum «Herz der Anbetung», eine neue Ehrlichkeit und Echtheit im Singen geistlicher Lieder…
Manuel und Stephan diskutieren angeregt über das Anliegen dieses Liedes – und sie kommen bei aller Würdigung nicht umhin, auch die Gefahren der (post)modernen Authentizitäts-Diktates anzusprechen und deutlich zu machen, dass die Kritik der biblischen Propheten an den Gottesdiensten des Volkes Israels nicht einfach auf die Innerlichkeit zielte, sondern auf die Frage nach der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit im sozialen Alltag… Ganz nebenbei lernt man dann auch noch, warum dieses Lied ein klassischer «performativer Selbstwiderspruch» ist…;-)

Hier geht’s zur Spotify-Playlist dieser Staffel, auf der du alle besprochenen Lieder anhören kannst: https://open.spotify.com/playlist/2NxEXKEey5JCH54VFsEtid?si=ed0d73f05a7a4c7a

… und hier der Text zum Lied dieser Episode:

«Heart of Worship» (Matt Redman, 1999)

When the music fades
and all is stripped away
and I simply come.
Longing just to bring
something that’s of worth
that will bless Your heart.

I’ll bring You more than a song,
for a song in itself
is not what You have required.
You search much deeper within,
through the way things appear,
You’re looking into my heart.

I’m coming back to the heart of worship
and it’s all about You, it’s all about You, Jesus.
I’m sorry, Lord, for the thing I’ve made it
when it’s all about You, it’s all about You, Jesus.

King of endless worth,
no one could express
how much you deserve.
Though I’m weak and poor,
all I have is Yours,
every single breath!

«History Maker»

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Die Band «delirious?» hat es in den späten 1990er und in den 2000er Jahren immer wieder in die Charts geschafft – in ihrem Heimatland England, in den USA und sogar in Deutschland. Der wohl bekannteste Song der Band ist «History Maker» aus der Feder des Leadsängers Martin Smith. Der Song ist nicht nur gesättigt mit biblischer Begrifflichkeit und Metaphorik, er trieft auch vor jugendlichem Übermut und Weltveränderungspathos. Stephan hat im Vorfeld schon deutlich gemacht, dass ihm dieses Lied nicht behagt, und er diskutiert mit Manuel die übersteigerten Erwartungen an eine christliche Existenz, welche dadurch geschürt werden. Aber was ist denn die Alternative dazu? Ein erwartungsloses, bequemes, kleinbürgerliches Leben kann es ja wohl nicht sein…
Eine Folge, die herausfordert, über das eigene Verständnis der Glaubens und dessen verschiedene Phasen und Entwicklungen nachzudenken…

Hier geht’s zur Spotify-Playlist dieser Staffel, auf der du alle besprochenen Lieder anhören kannst: https://open.spotify.com/playlist/2NxEXKEey5JCH54VFsEtid?si=ed0d73f05a7a4c7a

… und hier der Text zum Lied dieser Episode:

«History Maker» (Martin Smith/delirious?, 1997)

Is it true today that when people pray
Cloudless skies will break
Kings and queens will shake
Yes it's true and I believe it
I'm living for you

Is it true today that when people pray
We'll see dead men rise
And the blind set free
Yes it's true and I believe it
I'm living for you

I'm gonna be a history maker in this land
I'm gonna be a speaker of truth to all mankind
I'm gonna stand, I'm gonna run
Into your arms, into your arms again
Into your arms, into your arms again

Well it's true today that when people stand
With the fire of God, and the truth in hand
We'll see miracles, we'll see angels sing
We'll see broken hearts making history
Yes it's true and I believe it
We're living for you

Lobpreis (Gespräch mit Martin Pepper)

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Und wieder ist in dieser Folge ein Experte zu Gast: Manuel und Stephan unterhalten sich mit Martin Pepper, einem Musiker und Songwriter, der die deutschsprachige Lobpreis-Szene jahrzehntelang begleitet und geprägt hat. Es gibt viel zu besprechen – persönliche Erfahrungen mit neuen Stilen und Songs in der Kirche, Engführungen und Gefahren moderner Musik im Gottesdienst, auch die drei Lieder der letzten Episoden kommen noch einmal zur Spreche – darum ist dieses Gespräch auch satte 90 Minuten lang geworden: Aber langweilig wird es dabei nie…

Wer in das von Martin Pepper zitierte Manuskript zu den «Chancen und Gefahren reinlesen möchte, der findet es hier:
https://bit.ly/ChancenundGefahrenWorshipManuskript

Martin Peppers Website ist hier zu finden:
www.martinpepper.de

… und sein Youtube-Kanal hier:
https://www.youtube.com/c/SongwriterMartinPepper

Und schliesslich kann man sich auch für seinen monatlichen Newsletter anmelden unter:
https://peppernewsletter.gr8.com/

«Vater des Lichts»

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Heute wird's bei Ausgeglaubt ziemlich charismatisch. Stephan und Manuel besprechen ein Lied des amerikanischen Worship-Musikers John Barnett, das in übersetzter Version auch im deutschsprachigen Raum weite Verbreitung gefunden hat.
Dabei steht «Vater des Lichts» am Anfang einer ganzen Welle von Liedern, welche das Vaterherz Gottes zum Thema machen und die Jesusfrömmigkeit der pfingstlich-evangelikalen Szene heilsam aufsprengen.
Weil sich das Lied direkt an einen Abschnitt aus dem biblischen Jakobusbrief anlehnt, diskutieren die beiden den Kontext dieser Stelle. Sie stossen dann auf die Frage, ob denn wirklich nur Gutes von Gott kommt, und ob der himmlische Vater mit den Prüfungen und Versuchungen unseres Lebens tatsächlich nichts zu tun hat. Was aber ist mit der Bitte im «Unser Vater»: «… und führe uns nicht in Versuchung»? So richtig einig werden sich Stephan und Manuel hier nicht – das Gespräch ist aber umso spannender…

[Hier geht's zur Spotify-Playlist dieser Staffel, auf der du alle besprochenen Lieder anhören kannst…
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… und hier findet ihr den Text des Liedes «Vater des Lichts»:

Vater des Lichts,
du freust dich
an deinen Kindern.

Alles, was gut
und vollkommen ist,
kommt von dir.
Vater des Lichts.

Vater des Lichts,
du änderst dich nicht,
bist immer derselbe.

Alles, was gut
und vollkommen ist,
kommt von dir.
Vater des Lichts.

«Sei ein lebendger Fisch»

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Manuel ist mit diesem fröhlichen Lied aufgewachsen, während es Stephan völlig unbekannt war. Der Song kommt aus der Jugendchor-Bewegung, welche in Deutschland in den 1970er Jahren Fahrt aufnahm und Tausende von Kindern und jungen Menschen mobilisierte. Die Schweiz hat mit den Adonia-Chören eine ähnliche Geschichte geschrieben.
Das Gepräch führt die beiden zuerst zu einer Würdigung des wiederständigen Elements dieses Liedes: Der Text ermutigt dazu, sich keinem Konformitätsdruck zu unterwerfen und zu den eigenen Überzeugungen und Werten zu stehen, auch wenn man sich damit nicht beliebt macht. Dann muss aber auch der kulturpessimistische und eiltäre Ton des Liedes angesprochen und kritisiert werden: Wie verstehen wir uns als Christ:innen in dieser Welt – und was macht es mit unserer Wahrnehmung, wenn wir uns als lebendige Fische von einer «toten Masse» abgrenzen?
Eine ebenso heitere wie spannende Auseinandersetzung – mit einem punkigen Schlussakkord…

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Gospelsongs (Gespräch mit Susi Hagen und Andreas Hausammann)

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In der heutigen Folge nimmt sich Manuel noch einmal das Genre der Gospelmusik vor – und er spricht dazu mit Susi Hagen und Andreas Hausammann – zwei professionelle Musiker:innen, die beide jahrelange Erfahrungen mit Gospelchören mitbringen. Gemeinsam gehen sie dem Geheimnis der Gospelmusik nach und reden über die inhaltliche Tiefe und ansteckende Kraft dieser Musik. Dabei kommen sie auch auf die Frage zu sprechen, inwiefern Musik «übergriffig» sein kann oder sogar sein muss (vgl. hierzu auch die Ausgeglaubt-Folge mit Andreas Marti) – und warum es auch bei der Musik auf die Haltung ankommt, mit der man sie spielt…

«This Little Light of Mine»

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Das Lied, das sich Manuel und Stephan für die heutige Episode vornehmen, kennen wohl viele noch aus der Sonntagsschule oder aus dem Religionsunterricht. «This Little Light of Mine» ist uns als Kinderlied im Gedächtnis – es ist aber, wie die Diskussion zeigt, alles andere als harmlos. Vielmehr spielt es auf den radikalen Zuspruch Jesu an: «Ihr seid das Licht der Welt» (vgl. Matthäus 5,14-16).
Die beiden «Ausgeglaubt»-Hosts finden darin zwei Motive auf eine sehr gesunde Art und Weise integriert: Zum einen ein klares Sendungsbewusstsein, eine fröhliche Gewissheit, dass in den Teilhabern der Jesusbewegung etwas entfacht wurde, was dieser Welt gut tut. Zum anderen eine wohltuende Bescheidenheit, die nicht meint, das Schicksal der ganzen Menschheit tragen zu müssen, sondern sich mit der Weitergabe des «kleinen Lichtes» begnügt, das uns gegeben wurde.
Diese Beobachtungen führen Manuel und Stephan dazu, zwei Extreme des christlichen Selbstverständnisses zu diskutieren: Hier der übersteigerte Missionseifer, der sämtliche alltäglichen Begegnungen mit einer theologischen Letztgültigkeit auflädt und zu potenziellen Bekehrungsgesprächen macht – dort die Selbstvergleichgültigung einer Kirche, die nur noch verdoppelt und nachspricht, was jede halbwegs anständige Partei auch sagt, und die sich selbst nicht mehr sicher ist, ob sie dieser Welt noch irgendetwas Substanzielles zu sagen hat.
Wie aber finden wir durch Ernüchterungen und Dekonstruktionen hindurch zu einer «zweiten Naivität» des Glaubens? Wie finden wir den goldenen Mittelweg zwischen schrillen Bekehrungsbemühungen und resigniertem Schweigen? Was gibt uns selbst die Gewissheit, dieser Welt noch etwas zu sagen haben?

«Amazing Grace»

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Es ist schwierig, sich von diesem Lied nicht berühren zu lassen. «Amazing Grace» zählt zu den bekanntesten und emotionalsten Kirchenliedern überhaupt. Mahalia Jackson, Aretha Franklin, Janis Joplin, Elvis Presley, Johnny Cash, Rod Stewart, Céline Dion, Katie Melua und sogar (ach du Schreck) David Hasselhoff haben das Lied interpretiert – und natürlich gehört es auch zu den beliebtesten Songs von Gospelchören rund um den Globus.
Dabei hat der Song eine faszinierende und ungewöhnliche Geschichte: Sein Text wurde im 18. Jahrhundert ausgerechnet vom Kapitän eines Sklavenschiffes gedichtet. Unterwegs auf hoher See überlebte er mit seiner Crew einen furchtbaren Sturm und bekehrte sich aufgrund dieser Rettungserfahrung zum Christentum. Erst 30 Jahre später hat er sich allerdings vom Sklavenhandel abgewendet und ist – gewissermassen auf dem zweiten Bildungsweg – anglikanischer Priester geworden. Mit dem Lied «Amazing Grace» blickt Newton auf sein Leben zurück und fasst seinen geistlichen Weg in Worte.
Die Geschichte und der Inhalt dieses Liedes geben Manuel und Stephan genügend Futter für eine angeregte Diskussion über die Erfahrung der Gnade Gottes, über eine problematische Bekehrungsfrömmigkeit und bedenkliche Jenseitsvorstellungen, die auch in diesem Lied Einzug gefunden haben…
Eine Folge, über die ihr euch freuen könnt!;-)

«Oh Happy Day»

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Dieser Folge von «Ausgeglaubt» klopft den ersten von drei Gospel-Songs auf seine Geschichte und Bedeutung hin ab. «O Happy Day» fällt dabei allerdings ein bisschen aus der Reihe, da es sich um ein englisches Kirchenlied aus dem 18. Jahrhundert handelt, das erst durch das neue Arrangement des schwarzen Pianisten Edwin Hawkins im Jahr 1969 zum internationalen Hit wurde.
Stephan und Manuel unterhalten sich über die mitreissende Kraft von Gospelsongs, über die beiden «Sister Act»-Filme, die das Genre weltweit wieder aufleben liessen – und über den Text von «O Happy Day», der doch eigentlich aus der Zeit gefallen ist. Dabei kommt es auch zur angeregten Auseinandersetzung um die christliche Taufe, die im Hintergrund dieses Liedes steht… viel Spass mit dieser Folge – und spätestens zu diesem Zeitpunkt legen wir euch nahe, doch mal in die Spotify-Playlist reinzuschauen (siehe Shownotes)!

Über diesen Podcast

Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg steht. Und klar: Beide wissen es auch nicht wirklich. Aber vielleicht regt es dich an zum Mitdenken. Oder es regt dich auf und du magst mit ihnen streiten. Oder du schreibst ihnen einfach mal, was du nicht mehr glauben kannst oder musst oder willst.

von und mit Manuel Schmid & Stephan Jütte

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