Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

«Vater des Lichts»

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Heute wird's bei Ausgeglaubt ziemlich charismatisch. Stephan und Manuel besprechen ein Lied des amerikanischen Worship-Musikers John Barnett, das in übersetzter Version auch im deutschsprachigen Raum weite Verbreitung gefunden hat.
Dabei steht «Vater des Lichts» am Anfang einer ganzen Welle von Liedern, welche das Vaterherz Gottes zum Thema machen und die Jesusfrömmigkeit der pfingstlich-evangelikalen Szene heilsam aufsprengen.
Weil sich das Lied direkt an einen Abschnitt aus dem biblischen Jakobusbrief anlehnt, diskutieren die beiden den Kontext dieser Stelle. Sie stossen dann auf die Frage, ob denn wirklich nur Gutes von Gott kommt, und ob der himmlische Vater mit den Prüfungen und Versuchungen unseres Lebens tatsächlich nichts zu tun hat. Was aber ist mit der Bitte im «Unser Vater»: «… und führe uns nicht in Versuchung»? So richtig einig werden sich Stephan und Manuel hier nicht – das Gespräch ist aber umso spannender…

[Hier geht's zur Spotify-Playlist dieser Staffel, auf der du alle besprochenen Lieder anhören kannst…
](https://open.spotify.com/playlist/2NxEXKEey5JCH54VFsEtid?si=ed0d73f05a7a4c7a)

… und hier findet ihr den Text des Liedes «Vater des Lichts»:

Vater des Lichts,
du freust dich
an deinen Kindern.

Alles, was gut
und vollkommen ist,
kommt von dir.
Vater des Lichts.

Vater des Lichts,
du änderst dich nicht,
bist immer derselbe.

Alles, was gut
und vollkommen ist,
kommt von dir.
Vater des Lichts.

«Sei ein lebendger Fisch»

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Manuel ist mit diesem fröhlichen Lied aufgewachsen, während es Stephan völlig unbekannt war. Der Song kommt aus der Jugendchor-Bewegung, welche in Deutschland in den 1970er Jahren Fahrt aufnahm und Tausende von Kindern und jungen Menschen mobilisierte. Die Schweiz hat mit den Adonia-Chören eine ähnliche Geschichte geschrieben.
Das Gepräch führt die beiden zuerst zu einer Würdigung des wiederständigen Elements dieses Liedes: Der Text ermutigt dazu, sich keinem Konformitätsdruck zu unterwerfen und zu den eigenen Überzeugungen und Werten zu stehen, auch wenn man sich damit nicht beliebt macht. Dann muss aber auch der kulturpessimistische und eiltäre Ton des Liedes angesprochen und kritisiert werden: Wie verstehen wir uns als Christ:innen in dieser Welt – und was macht es mit unserer Wahrnehmung, wenn wir uns als lebendige Fische von einer «toten Masse» abgrenzen?
Eine ebenso heitere wie spannende Auseinandersetzung – mit einem punkigen Schlussakkord…

[Hier geht's zur Spotify-Playlist dieser Staffel, auf der du alle besprochenen Lieder anhören kannst…
](https://open.spotify.com/playlist/2NxEXKEey5JCH54VFsEtid?si=ed0d73f05a7a4c7a)

Gospelsongs (Gespräch mit Susi Hagen und Andreas Hausammann)

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In der heutigen Folge nimmt sich Manuel noch einmal das Genre der Gospelmusik vor – und er spricht dazu mit Susi Hagen und Andreas Hausammann – zwei professionelle Musiker:innen, die beide jahrelange Erfahrungen mit Gospelchören mitbringen. Gemeinsam gehen sie dem Geheimnis der Gospelmusik nach und reden über die inhaltliche Tiefe und ansteckende Kraft dieser Musik. Dabei kommen sie auch auf die Frage zu sprechen, inwiefern Musik «übergriffig» sein kann oder sogar sein muss (vgl. hierzu auch die Ausgeglaubt-Folge mit Andreas Marti) – und warum es auch bei der Musik auf die Haltung ankommt, mit der man sie spielt…

«This Little Light of Mine»

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Das Lied, das sich Manuel und Stephan für die heutige Episode vornehmen, kennen wohl viele noch aus der Sonntagsschule oder aus dem Religionsunterricht. «This Little Light of Mine» ist uns als Kinderlied im Gedächtnis – es ist aber, wie die Diskussion zeigt, alles andere als harmlos. Vielmehr spielt es auf den radikalen Zuspruch Jesu an: «Ihr seid das Licht der Welt» (vgl. Matthäus 5,14-16).
Die beiden «Ausgeglaubt»-Hosts finden darin zwei Motive auf eine sehr gesunde Art und Weise integriert: Zum einen ein klares Sendungsbewusstsein, eine fröhliche Gewissheit, dass in den Teilhabern der Jesusbewegung etwas entfacht wurde, was dieser Welt gut tut. Zum anderen eine wohltuende Bescheidenheit, die nicht meint, das Schicksal der ganzen Menschheit tragen zu müssen, sondern sich mit der Weitergabe des «kleinen Lichtes» begnügt, das uns gegeben wurde.
Diese Beobachtungen führen Manuel und Stephan dazu, zwei Extreme des christlichen Selbstverständnisses zu diskutieren: Hier der übersteigerte Missionseifer, der sämtliche alltäglichen Begegnungen mit einer theologischen Letztgültigkeit auflädt und zu potenziellen Bekehrungsgesprächen macht – dort die Selbstvergleichgültigung einer Kirche, die nur noch verdoppelt und nachspricht, was jede halbwegs anständige Partei auch sagt, und die sich selbst nicht mehr sicher ist, ob sie dieser Welt noch irgendetwas Substanzielles zu sagen hat.
Wie aber finden wir durch Ernüchterungen und Dekonstruktionen hindurch zu einer «zweiten Naivität» des Glaubens? Wie finden wir den goldenen Mittelweg zwischen schrillen Bekehrungsbemühungen und resigniertem Schweigen? Was gibt uns selbst die Gewissheit, dieser Welt noch etwas zu sagen haben?

«Amazing Grace»

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Es ist schwierig, sich von diesem Lied nicht berühren zu lassen. «Amazing Grace» zählt zu den bekanntesten und emotionalsten Kirchenliedern überhaupt. Mahalia Jackson, Aretha Franklin, Janis Joplin, Elvis Presley, Johnny Cash, Rod Stewart, Céline Dion, Katie Melua und sogar (ach du Schreck) David Hasselhoff haben das Lied interpretiert – und natürlich gehört es auch zu den beliebtesten Songs von Gospelchören rund um den Globus.
Dabei hat der Song eine faszinierende und ungewöhnliche Geschichte: Sein Text wurde im 18. Jahrhundert ausgerechnet vom Kapitän eines Sklavenschiffes gedichtet. Unterwegs auf hoher See überlebte er mit seiner Crew einen furchtbaren Sturm und bekehrte sich aufgrund dieser Rettungserfahrung zum Christentum. Erst 30 Jahre später hat er sich allerdings vom Sklavenhandel abgewendet und ist – gewissermassen auf dem zweiten Bildungsweg – anglikanischer Priester geworden. Mit dem Lied «Amazing Grace» blickt Newton auf sein Leben zurück und fasst seinen geistlichen Weg in Worte.
Die Geschichte und der Inhalt dieses Liedes geben Manuel und Stephan genügend Futter für eine angeregte Diskussion über die Erfahrung der Gnade Gottes, über eine problematische Bekehrungsfrömmigkeit und bedenkliche Jenseitsvorstellungen, die auch in diesem Lied Einzug gefunden haben…
Eine Folge, über die ihr euch freuen könnt!;-)

«Oh Happy Day»

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Dieser Folge von «Ausgeglaubt» klopft den ersten von drei Gospel-Songs auf seine Geschichte und Bedeutung hin ab. «O Happy Day» fällt dabei allerdings ein bisschen aus der Reihe, da es sich um ein englisches Kirchenlied aus dem 18. Jahrhundert handelt, das erst durch das neue Arrangement des schwarzen Pianisten Edwin Hawkins im Jahr 1969 zum internationalen Hit wurde.
Stephan und Manuel unterhalten sich über die mitreissende Kraft von Gospelsongs, über die beiden «Sister Act»-Filme, die das Genre weltweit wieder aufleben liessen – und über den Text von «O Happy Day», der doch eigentlich aus der Zeit gefallen ist. Dabei kommt es auch zur angeregten Auseinandersetzung um die christliche Taufe, die im Hintergrund dieses Liedes steht… viel Spass mit dieser Folge – und spätestens zu diesem Zeitpunkt legen wir euch nahe, doch mal in die Spotify-Playlist reinzuschauen (siehe Shownotes)!

Traditionelle Kirchenlieder (Gespräch mit Andreas Marti)

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Nachdem Stephan und Manuel drei absolute Klassiker unter den Kirchenliedern diskutiert haben, kommt in dieser Folge auch jemand zu Wort, der tatsächlich etwas von Musik versteht…;-) Die beiden unterhalten sich mit dem Hymnologen, Kirchenmusiker und Theologen Andreas Marti über den Schatz traditioneller Kirchenlieder. Der streitbare Experte nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht auch über misslungene Lieder, verlorene Einsichten und über die Fähigkeit der Musik, geistliche Erfahrungsräume zu öffnen und einer Verkopfung des Glaubens entgegenzuwirken.

«Grosser Gott wir loben dich»

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Dieses Lied geht an den wenigsten vorbei: «Grosser Gott wir loben dich» gehört zu den verbreitetsten Kirchenliedern überhaupt. Ursprünglich geht es auf den lateinischen Hymnus «Te Deum» zurück, ein Gotteslob aus dem 4. Jahrhundert. Seit dem 19. Jahrhundert wird es in fast allen Konfessionen gesungen, ist in Übersetzungen um die ganze Welt gegangen – und hat eine Reihe von musikalischen und textlichen Überarbeitungen erfahren.
Von den Deutschen Christen wurde es im zweiten Weltkrieg nationalsozialistisch umgedeutet. Der Schweizer Pfarrer Karl von Greyerz hat dem Lied nach dem Ersten Weltkrieg einen pazifistischen, sozialistischen und anti-kapitalistischen Text gegeben.
Manuel und Stephan können ihre Faszination für dieses Lied nur schwer verbergen. In einer kurzlebigen, sich rasant verändernden Welt steht ein Hymnus, der seit über 1600 Jahren von Christen gesungen wird und uns fast mit der ganzen Kirchengeschichte verbindet, irgendwie quer in der Landschaft. Die hymnische, erhabene Melodie trägt dazu bei, dass dieses Lied bei vielen Gänsehaut auslöst. Vernebeln solche Gefühle aber den Text, und können sie auch für niedere Motive missbraucht werden?
Über diese und andere Fragen diskutieren Stephan und Manuel in dieser Folge…

«O Haupt voll Blut und Wunden»

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Und weiter geht's mit der aktuellen Staffel von «Ausgeglaubt» – heute mit einer Diskussion des wohl bekanntesten deutschsprachigen Passionslied überhaupt: «O Haupt voll Blut und Wunden» von Paul Gerhard. Das Lied wird in verschiedenen Konfessionen gesungen und malt uns das Leiden Christi sehr (zu?) anschaulich vor Augen.
Stephan und Manuel diskutieren die Fremdheit, aber auch die Faszination dieses Liedes. Dabei kommen sie auf die Tabuisierung von Leiden und Tod in unserer Zeit zu sprechen – und auf das von Verlusterfahrungen erfüllte Leben des Dichters Paul Gerhard.
Stephan ist von dem Lied begeistert und will es auch nicht einfach im Gedanken des stellvertretenden Strafleidens aufgehen lassen. Er findet darin ein grandioses Beziehungsangebot Gottes. Manuel hat mehr Mühe damit, vor allem weil er sich an die Leidens-Pornographie um Mel Gibsons Film «The Passion» noch sehr lebhaft erinnert.
Den Trost des Liedes wollen sich aber beide gerne zusprechen lassen – denn wer möchte nicht gern «wohl sterben», wie es in der letzten Strophe heisst?

«Ein feste Burg ist unser Gott»

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We are back! Ausgeglaubt geht in eine neue Staffel – und diesmal haben wir uns die grossen Lieder der Christenheit vorgenommen. Bestimmte Lieder prägen eine ganze Generation von Christ:innen oder überdauern Jahrhunderte. Sie erzählen uns etwas über das Verständnis des Glaubens in diesen Zeiten, sie laden aber auch zur Kritik ein.
Heute starten wir mit dem Reformations-Klassiker schlechthin ein: Martin Luthers Gassenhauer «Ein feste Burg ist unser Gott». Das Lied hat eine faszinierende Rezeptionsgeschichte in den vergangenen Jahrhunderten geschrieben. Es wurde in verschiedenen Kriegen als Kampfeslied zur Ermunterung deutscher Soldaten gesungen, aber auch in aufklärerischer oder sozialistischer Absicht umgeschrieben. Manuel und Stephan unterhalten sich über das dahinterstehende dualistische Weltbild, über die Frage, ob uns heute der trotzig-kämpferische Charakter des Glaubens abhanden gekommen ist – und über das Problem, dass wir uns meistens selbstverständlich zum richtigen Team zählen und mit den Fingern auf die anderen zeigen…

Über diesen Podcast

Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg steht. Und klar: Beide wissen es auch nicht wirklich. Aber vielleicht regt es dich an zum Mitdenken. Oder es regt dich auf und du magst mit ihnen streiten. Oder du schreibst ihnen einfach mal, was du nicht mehr glauben kannst oder musst oder willst.

von und mit Manuel Schmid & Stephan Jütte

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